Kathedrale
VOIl
Tournay.
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und doch kräftige Ge-
staltung dieses Lang-
hauses, die bedeu-
tungsvolle Wieder-
holung fast gleicher
Formen in zwei Rei-
hen übereinanderge-
stellter Arcaden macht
einen an antike Bau-
ten erinnernden Ein-
druck, während die
Details, die treffliche
Sculptur der Kapitäle,
die reich gegliederte
Arcatur doch schon
auf eine nicht ganz
frühe Zeit hinweisen.
Einen
anderen
Cha-
rakter trägt das KreuzschiH. Auch hier herrscht noch der
Rundbogen; die Conchen, mit denen es, wie erwähnt, nach
Süden und Norden ausladet, haben, wie dort über den
Seitenschilfen, so hier über dem Umgang eine Gallerie und
darüber ein 'l'rif'0riu1n. Allein statt der Pfeiler tragen hier
schlanke Säulen die WVölbungen des Umgangs und der
Gallerien, und überhaupt sind die Verhältnisse dieser Ab-
theilungen hier ganz andere als im Langhause. VVährend
in diesem die Gallerie dem unteren Stockwerke gleich, und
das 'l'riforium höchst niedrig und unbedeutend erscheint,
ist hier ein fühlbarer Rhythmus abnehmender Höhenver-
hältnisse; das untere Stockwerk sehr schlank und hoch,
so dass sein Gesims mit den Kapitälen der dortigen Gallerie
in einer Linie liegt, die Gallerie dagegen sehr viel kleiner
und in einem mittleren Verhältnisse zu dem hier etwas