Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Belgien. 
gallerie wie die rheinischen Kirchen. Eine solche ündet sich 
auch an dem Chor von St. Servatius in Maestricht  
Welcher zwischen zwei viereckigen Thürmen stehend, dem 
der Apostelkirche in Köln sehr nahe kommt. Auch das 
augenscheinlich später errichtete westliche Querschiff, welches 
im Aensseren mit dreifachen Arcaden und Rundbogenfriesen 
reich verziert ist, und im Inneren mit seiner dreifachen, 
früher nach der Kirche zu geöffneten Empore, einen sehr 
pittoresken Anblick gegeben haben muss, hat in seiner 
Ausstattung und Anlage rheinischen Charakter. Etwa 
gleichzeitig mag die Concha der Frauenkirche daselbst 
angelegt sein, die ebenfalls zwischen zwei viereckigen 
Thürmen steht, und mit zwei Arcadenreihen und reich 
gearbeiteten Kapitälen geschmückt ist. Auch die urestliche 
Concha der h. Kreuzkirche in Lüttich zeigt wiederum 
den rheinischen Styl, aber in seiner späteren Gestalt, dem 
westlichen Vorbau der Apostelkirche in Köln entsprechend, 
und vielleicht noch jünger, etwa von 1230. In reichster 
Entwickelung endlich finden wir diesen Styl an der Lieb- 
frauenkirche zu Ruremonde, welche im J. 1224 und 
zwar durch den Erzbischof Engelbert I. von Köln geweiht 
wurde w?) Die Choranlage ist mit der der Apostelkirche 
und der des Münsters zu Bonn verwandt. Um eine mäch- 
tige achteckige Kuppel lagern sich nämlich drei Conchen, 
welche durch zwei in den Ecken angelegte viereckige 
Thürme, ähnlich wie an der Apostelkirche, zu einem Ganzen 
verbunden, aber nicht wie an dieser Kirche rund, son- 
dern wie die Kreuzconchen des Bonner Münsters, polygon- 
förmig sind. Auch ihre Ornamentation ist reicher und ent- 
wickelter, als die der Apostelkirche und gleicht der der 
östlichen Concha jenes Ministers; sie besteht nämlich im 
Schayes, Histoire 
Dasßlbst III, 50. 
Belgique 
de FAIehitecture 
137.
	        
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