Vincent
in
Metz.
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Fenster mit einfachem Maasswerk, wohl gegliederte Bündel-
pfeiler mit cylindrischem Kern und ununterbrochenen Diensten.
Die Blendarcaden unter den Fenstern der Seitenschiffe er-
innern an den französischen Styl. Dagegen sind die
Seitenschiffe wieder verhältnissmässig höher, statt des Tri-
foriums ist noch nach deutsch romanischer Weise ein
Gesims über den Arcaden angebracht und der Chor ist ohne
Umgang mit drei Seiten aus dem Achteck geschlossen.
Von der herrlichen Kathedrale zu Metz , Welche sich an
den Kölner Dom anschliesst, und wie dieser mit den reich-
sten Bauten des französischen Styls wetteifert, werde ich
erst in der folgenden Epoche sprechen, und bemerke nur,
dass jene deutsche Form des Chorschlusses mit einfacher
Polygonanlage sich in kleineren Kirchen dieser Gegend,
wie in St. Gengoul in Toul in der Kirche zu Veseliz
und in St. Martin in Pont-a-Mousson, auch später
erhielt.
Endlich will ich noeh eines merkwürdigen kleinen Ge-
bäudes ausführlicher gedenken, Welches noch im Luxem-
burgischen, aber schon auf deutschem Sprachgebiete und
dicht an der jetzigen preussischen Gränze gelegen, sehr
deutlich zeigt, wie weit der Einfluss französischer Bau-
formen schon in dieser Gegend vorgedrungen War und
wie er sich mit deutschen Eigenthümlichkeiten. mischte.
Es ist die Schlosskapelle zu Vianden am), wahrscheinlich
um 1220 oder wenig später entstanden, da das Dynasten-
geschlecht, welches hier hauste, grade um diese Zeit be-
Diese schöne, dem Dome sehr ähnliche Kirche, erhielt (zufolge
der Gallia christiana a. a. O.) durch den Bischof Amadeus (1321-1330)
eine neue Kapelle. Ihrer Choranlage, welche der der Katharinenkirche
in Oppenheim gleicht, werde ich weiter unten erwähnen. Vgl. Grille
de Beuzelin a. a. 0., p. 26-
Vgl. Reichensperger in den Jahrb. des Vereins der rhein.
Alterthumsfreunde Heft XIII und XIV, mit Grundrissen.