Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Kathedrale 
VOIl 
Toul. 
205 
seiner ganzen Länge an die Champagne und hatte dem 
dort aufblühenden neuen Style keine ausgebildete und 
eigenthümliche Bauweise entgegeuzusetzen. Dies alles er- 
klärt es, dass der neue Styl, so weit die schon früher 
berührte Seltenheit erhaltener Monumente in dieser Gegend 
es erkennen lässt, hier ziemlich frühe Eingang fand. 
Die Verbreitung französischer Bauformen wurde in vielen 
Fällen durch die geistlichen Orden vermittelt. Wie die 
Cistercienser gingen auch die Templer von Frankreich aus, 
und so ist denn auch in Lothringen die von ihnen erbaute 
Kapelle in Metz k), welche bald nach der Gründung des 
Ordenshauses im Jahre 1133, also etwa um die Mitte des 
Jahrhunderts entstanden sein mag, das erste Crebäude, 
welches eine Art Uebergangsstyl zeigt. Sie ist, Wie die 
meisten Kirchen dieses Ordens, achteckig, mit kleiner Chor- 
vorlage und Nische, hat durchweg Spitzbögen, aber roma- 
nische Profile, Knospenkapitäle und selbst VVürfelkuäufe. 
Wenn sie als ein Werk des ausländischen Ordens uns 
noch nicht berechtigt, diese Formen als hier eingebürgert 
oder auf diesem Boden entstanden zu sehen, so gilt dies 
doch nicht von der kleinen Kirche St. Martin in derselben 
Stadt, deren Bauzeit wir nicht urkundlich kennen ab], 
aber mit Wahrscheinlichkeit in den Anfang des drei- 
zehnten Jahrhunderts setzen können, und deren schlanke 
Rundsäulen und Triforium ebenfalls auf einen westlichen 
Einfluss schliessen lassen. Noch deutlicher soll dieser an 
der 
1'231 
erbauten 
Kirche 
Nicolas 
de 
Graviäre 
in Verdun sein am?) Endlich zeigt 
drale von T011], mit Ausnahme der 
die 
erst 
schöne Kathe- 
im vierzehnten 
k] Rävue archäologique 1848. S. 606. 
F?) Das an einem Kapitäle befindliche Datum 
ächt sein. 
'14) Bull. monum. XVI, p. 584. 
VOII 
soll un- 
1 202
	        
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