Kathedrale
VOIl
Toul.
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seiner ganzen Länge an die Champagne und hatte dem
dort aufblühenden neuen Style keine ausgebildete und
eigenthümliche Bauweise entgegeuzusetzen. Dies alles er-
klärt es, dass der neue Styl, so weit die schon früher
berührte Seltenheit erhaltener Monumente in dieser Gegend
es erkennen lässt, hier ziemlich frühe Eingang fand.
Die Verbreitung französischer Bauformen wurde in vielen
Fällen durch die geistlichen Orden vermittelt. Wie die
Cistercienser gingen auch die Templer von Frankreich aus,
und so ist denn auch in Lothringen die von ihnen erbaute
Kapelle in Metz k), welche bald nach der Gründung des
Ordenshauses im Jahre 1133, also etwa um die Mitte des
Jahrhunderts entstanden sein mag, das erste Crebäude,
welches eine Art Uebergangsstyl zeigt. Sie ist, Wie die
meisten Kirchen dieses Ordens, achteckig, mit kleiner Chor-
vorlage und Nische, hat durchweg Spitzbögen, aber roma-
nische Profile, Knospenkapitäle und selbst VVürfelkuäufe.
Wenn sie als ein Werk des ausländischen Ordens uns
noch nicht berechtigt, diese Formen als hier eingebürgert
oder auf diesem Boden entstanden zu sehen, so gilt dies
doch nicht von der kleinen Kirche St. Martin in derselben
Stadt, deren Bauzeit wir nicht urkundlich kennen ab],
aber mit Wahrscheinlichkeit in den Anfang des drei-
zehnten Jahrhunderts setzen können, und deren schlanke
Rundsäulen und Triforium ebenfalls auf einen westlichen
Einfluss schliessen lassen. Noch deutlicher soll dieser an
der
1'231
erbauten
Kirche
Nicolas
de
Graviäre
in Verdun sein am?) Endlich zeigt
drale von T011], mit Ausnahme der
die
erst
schöne Kathe-
im vierzehnten
k] Rävue archäologique 1848. S. 606.
F?) Das an einem Kapitäle befindliche Datum
ächt sein.
'14) Bull. monum. XVI, p. 584.
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soll un-
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