Langres,
Vezelay.
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Langres, welche in der vorigen Epoche angefangen, aber
bis 1180 oder 1190 fortgesetzt und vollendet wurde,
sehliesst sich diesem Vorbilde an, nur dass sie statt des
Tonnengewölbes Kreuzgewölbe und statt der einfachen
Coneha, welche die Kathedrale von Autun damals hatte,
einen Umgang, jedoch nur mit einer Kapelle, erhielt. Die
Anlage der Gewölbe des Chorumgangs und die unbehol-
fene und störende Verbindung der Halbkuppel der Chor-
rundung mit den Kreuzgewölben zeigt, dass diese WVÖI-
bungsart hier noch wenig bekannt war K).
1m Ganzen dauerte dieser Zustand bis zum Ende dieser
Epoche. Eine Ausnahme macht nur der Theil der Diöcese
Autxur, welcher an die Diöcese Auxerre gränzt. Hier war
die bedeutende Abtei von Vezelay, von der ich schon
früher gesprochen habe, eine Stätte fort-währender Bau-
thätigkeit. Schon die grosse (lreischiffige Vorhalle, welche
in den ersten Jahren dieser Epoche gebaut sein muss,
zeigt Anklänge des neuen Styls. Der Spitzbogen und das
Kreuzgewölbe sind (larin durchgeführt; jedoch noch in einer
Weise, welche an das bisherige Wölbungssystem erinnert,
indem das Mittelschiff keine Ober-lichter hat und die Ge-
wölbe der Gallerie sich in aufsteigender Richtung, also mit
einer Anstrehung, an das Mittelschiff anlehnen. Dagegen
hat der wahrscheinlich von dem Abte Hugo (1198-1206)
gebaute Chor diik) schon entschieden gothische 'l'endenz,
schlanke Säulen mit daranfstehenden Gewölbdiensten, spitze,
lebendig profilirte Scheidbögen, ein 'l'riforiun1 _von Doppel-
Öffnungen, enggestellte, schlanke Lancetfenster, das ganze
von Bippengewölberl bedeckt, und ztvar so, dass die des
Näheres darüber bei Violet-le-Duc a. a. 0., S. 230. Der
jetzige polygonale Chor der Kath. von Autun stammt erst aus dem 15.
Jahrhundert.
w) Violet le Du:
nähere Bemerkungen.
S
239,
giebt
Abbildungen