Beauport,
Dol
und
Pol
vde-Läon.
187
um 1250 erbaute Refectorium, Welches bei aller Eleganz
gothischeil Styls noch rundbogige Fenster hat.
Die Kathedrale von Dol k) ist völlig englischer An-
lage; ein Kreuzbau mit fast gleicher Länge des Langhauses
und des Chor-es, rechtwinkeliger Chorschluss mit einem
grossen achttheiligen Fenster, dahinter eine kleinere Ka-
pelle der Jungfrau. Die Pfeiler sind im Schiffe aus vier,
im Chor aus zehn Säulen zusammengesetzt, und tragen
mit einem überschlanken, vom Boden aufsteigenden Stamme
die Gewölbe. Auch die Kapitäle und Deckplatten und die
Details des Triforiums gleichen englischen Bauten. Nur
die Leichtigkeit der Strebebögen ist diesen fremd. Die
Kirche ist, mit Ausnahme der Portale und zum Theil der
'l'hürme, ganz in gleichem frühgothischen Style gebaut und
wird gegen das Ende der Epoche angefangen sein.
Auch an der Kathedrale von St. Pol-de-Leon, deren
Chor und Frauenkapelle erst aus dem vierzehnten Jahr-
hundert stammen, Während im Schiff die romanischen
Pfeiler des älteren Baues benutzt sind, findet sich Maass-
werk englischer Form. Diese Einwirkung des englischen
Styls ist , da ein enger politischer Zusammenhang ilicht
bestand, nur durch den keltischen Nationalcharakter zu er-
klären, welcher dieser Gegend fortwährend eine Hinneigung
zu dem benachbarten Insellarlde gab.
Auch in den südlicher gelegenen Provinzen des We-
stens, die sich von den Gränzen der Bretagne und Nor-
mandie bis an die Garonne erstrecken, im vormaligen Her-
zogthum Aquitanien, fand der gothische Styl Wenig
Anklang. Bei den hier gehaltenen Versammlungen fran-
zösischer Antiquare mussten die einheimischen Alterthums-
freunde die Frage nach dem Wlorhandenscin frühgothiscller
Merimee S. 170 und Caumont S. 458.