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Die
romanische
Schweiz.
auf der einen, Petrus, Johannes den Evangelisten und einen
anderen Apostel auf der anderen Seite, in dem strengen
byzantinisnenderl Style, der in Frankreich im zwölften Jahr-
hundert herrschte. Wir sehen daher hier Anklänge an
französischen Styl und mehr an den von Burglmd als an
den der Provence.
Die
Kathedrale
VQIl
Genf hat
schwerlich
noch
Ueber-
reste aus dem Bau, welcher von 950 bis 1034 ausgeführt
wurde obgleich manche Details noch sehr alterthiimlich
erscheinen, sondern gehört dem Ende des zwölften und
dem dreizehnten Jahrhundert an. Das Langhaus erinnert
in seiner Anlage fast an italienische Kirchen gothischen
Styls, indem die Abstände seiner fünf Pfeiler überaus
gross, fast der Breite des Mittelschiffs gleich sind. Diese
Pfeiler sind zwar särmntlich gleich, aber übrigens ähnlich
wie die der Kathedrale von Lausanne, sehr stark, mit
zwölf Halbsäulen umstellt, zwischen denen die Ecken des
Kerns kaum merklich hervortreten, und von denen die
mittleren ununterbrochen zum Gewölbe aufsteigen. Die
attische Basis hat das ausgebildete Eckblatt, die Kapitäle
sind sämmtlich verschieden und mit sehr mannigfaltigem
Schmucke ausgestattet; bald mit heiligen Darstellungen,
bald mit Sirenen, Vögeln, geflügelten Greifen und anderen
grottesken Gestalten, bald endlich bloss mit Blattwerk oder
V erschlingungen , stets mit unverkennbarer Reminiscenz an
das korinthische Kapitäl. Die Gestalten, Christus, die drei
Marien am Grabe, Melchisedek, Abraham und Andere, sind
mlendlich roh behandelt, die phantastischen Figuren, unter
denen sich auch eine Chimaera mit der Namensbezeiehnung
lindet, lassen symbolische Beziehungen erkennen, aber das
Wie dies Blavignac Histoire de
annimmt. Derselbe giebt übrigens einen
LXXIII einige Details.
PAx-chitecture sacräe S. 277
Grundriss, und Taf LXV