Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Genf 
und 
Lausanne. 
183 
wandte romanische Schweiz werfen. 
Nähere Untersuchun- 
gen über das Aufkommen des gothischen Styls in dieser 
Gegend fehlen völlig i), aber schon die Kathedralen von Lau- 
sanne und Genf, über die ich freilich nur llilCh eigenen 
älteren und flüchtigen Reisenotizen berichten kann, zeigen, 
dass er hier auf einer ziemlich frühen Stufe, früher als in 
der Provenee Eingang fand- 
Die Kathedrale von Lausanne lässt ungeachtet einiger 
Veränderungen und Zusätze, Welche sie bei Restaurationen 
in den Jahren 1509 und 1810 erhalten hat, im Wesent- 
lichen einen Bau aus der Hälfte des dreizehnten Jahrhun- 
derts erkennen, der vielleicht schon im zwölften Jahrhun- 
dert begonnen war oder Theile aus einem solchen früheren 
Bau beibehalten hat. Das Langhaus hatte ursprünglich 
drei quadrate Gewölbe; starke Bündelpfeiler, eckigen Kerns 
und mit Halbsäulen nach der Richtung der Gewölbgurten 
umstellt, wechseln mit einfachen oder geknppelten Säulen 
von verschiedener Stärke. Die Scheidbögen und die Arca- 
den der Gallerie sind spitz, aber mit einfacher, romanischer 
Profilirung; die Kapitale sämmtlich mit knospenförmigem 
Blathverk versehen. Die Kreuzfacadexi sind durch drei 
lancetförmige und darüber gestellte kreisförmige Fenster 
belebt. Der Chor endlich ruht auf sechs Rnndsäulen, und 
ist von einem (Wegen des abschüssigen Bodens] niedriger 
gelegenen Umgange, aber ohne Kapellen, umgeben, in wel- 
chem an der Wand eine Arcatur mit kannellirten Pila- 
stern und korinthisirenden Kapitälen angebracht ist. Dies 
scheint daher der älteste Theil, wie denn auch an der 
Gallerie des Chors noch Bundbögen vorkommen. Das 
Portal des südlichen Seitenschitfs hat zwischen Ringsänlen 
sechs Statuen, Moses, Johannes den Täufer und Abraham 
g) Das Bd. IV. Abth. 2', S. 262 erwähnte 
beschränkt sich auf die romanische Zeit. 
Werk 
VOII 
Blavignac
	        
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