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Auvergne.
Weiblichen Köpfen eine Reminiscenz romanischer Deeoration
geben An der Kathedrale zu Beziers endlich zeigt die
Facade mit ihren viereckigen unverjüngten und zinnenbe-
krönten Thürmen und ihrer leeren, bloss durch eine ge-
waltige Fensterrose durchbrochenen Wandfläehe die
Umgestaltung und Vereinfachung, welcher der gothische
Styl in diesen südlichen Gegenden unterworfen wurde.
-Auch in der Auvergne erhielt sich der ältere Styl
fast in gleichem Maasse wie in der Provence. Zwar
wurde in Clermont-Ferrand, unfern der alten einheimi-
schen Kirche N. D. du Port, seit 1248 unter der Leitung
eines Meisters Johannes de Campis eine prachtvolle gothi-
sehe Kathedrale begonnen, deren Chor schon 1'285 ge-
weiht, deren Schiff ilach langer Ilnterbrechung im Jahre
1390 beendet wurde 531W]. Allein sie war und blieb ein
Fremdling im Lande. Die Heimath des Baumeisters ken-
nen wir nicht, indessen zeigt das Wappen der Königin
Blanca,'der Mutter Ludwigs des Heiligen, an den frühei
sten Theilen des Baues, dass dieser mit ihrer Unterstützung
und daher unter dem Einflüsse der nordfranzösischen Schule
ausgeführt wurde. Dieser entsprechen dann auch die
schlanken Bündelsäillcn, das leicht gehaltene Triforium, die
grosse Gewölbhöhe und die meisten Details, so dass wir
hier kein einheimisches Erzeugniss, sondern ein Monument
jener nordischen Schule vor uns haben.
ich,
ver-
Von diesen südfranzösischen Provinzen aus will
wie in der vorigen Epoche, einen Blick in die ihnen
1') Stark a. a. O. S. 189 und Märimäe S. 418.
Eine Abbildung in der Voyage dans Pancienne France, Lan-
guedoe.
Michel, Pancien Auvergne et le Velay giebt Abbildungen
und Vol. III. p. 152 Nachrichten. Vgl. auch Gailhabaud Denkmäler
V01. IlI.
France ,
Lan-