Kathedrale
V01]
Rouen.
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Fensterwäixdeil, ist mithin einigermaassen dem von Chartres
ähnlich , aber im Inneren nicht wie dieser halbkreisför-
mig, sondern (iurch fünf Seiten des Zehnecks geschlossen.
Rundsäulen mit Knospenkapitälexi und Eckblättern der Basis
tragen die steilen, kräftig proiilirten Scheidbögen, über
denen nach einem hohen, aber aus gleichen einzelnen Bö-
gen bestehenden Triforium die hohen , dreitheiligen Ober-
liehter mit reichem Maasswerk den Raum bis zum Schild-
bogen der Gewölbe füllen. Diese Fenster und die Ober-
lichter und Gewölbe des Langhauses gehören jedoch wahr-
scheinlich schon dem vierzehnten Jahrhundert an. Un-
geachtet der Ungleichheit der Theile macht das gewaltige
Gebäude besonders auch durch die ernste Haltung der
Pfeiler und Arcaden des Langhauses einen sehr imposanten
und befriedigenden Eindruck, welcher schwerlich bei der
Annahme der kantonirteil Säule erreicht sein Würde, und
uns daher wieder auf die Bedeutsamkeit dieses älteren
Pfeilers hinweist.
Dennoch wurde gerade jetzt die Rundsäule häufiger
angewendet. In der Stiftskirche zu Mortain, Welche
Wahrscheinlich in Folge einer Zerstörung der Stadt im
Jahre 1216 neu erbaut wurde, lindet sie sich bei übrigens
romanischem Detail neben lancetförmigen Scheidbögeil und
Fenstern. ln der 1226 geweiheten Kathedrale von Lou-
viers w) erinnern die kurzen Rundsäulen, welche auf I
schweren Blattkapitälen die Dienste eines quadraten Ge-
Wölbes tragen, an Notre-Dame von Paris. Indessen fehlt
die Gallerie und statt des 'l'riforinms sind einzelne, zwei-
theilige Oeffnungen angebracht. Die Oberlichter bestehen,
408,
Die ganze Länge beträgt jetzt
der Seitenschiäe 42 Fuss.
i)
die
Höhe
die
Mittelschiffs
des
Gallia christ.
kersley a. a. O. p. 263.
x12
584.
Ausführliche
Beschreibung
bei