Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Normandie. 
ist im Aeusseren, mit Ausnahme des südlichen Faeaden- 
thurmes (St. Romain), Welcher aus dem zwölften Jahr- 
hundert beibehalten ist, vorwaltend, das Innere trägt da- 
gegen den Charakter des frühgothischen Styles. Einiges 
Weiset auch hier nach England hin, so der gewaltige 
Thurm auf der Vierung des Kreuzes und der weite Ab- 
stand der beiden Westthürme gvon einander, welche wie 
ein vorderes Kreuzschiff über die Seitenwände des Lang- 
hauses vor-springen; das Uebrige ist französischen Styls, 
jedoch mit manchen Eigenthümlichkeiten. Das Langhaus 
ist der ältere Theil. Bemerkenswerth ist darin zunächst, 
dass die kräftigen Pfeiler , viereckigen Kerns und auf der 
Frontseite mit drei hoch hinaufsteigenden Diensten, wie in 
der Abteikirche zu Eu, durch eine emporenartige Archi- 
tektur, durch Gallerieöffnungen ohne wirkliche Gallerie, ver- 
bunden sind. Damit steht denn auch die sonderbare Aus- 
stattinig dieser Pfeiler in den Seitenschilfen im Zusammen- 
hange; die Halbsäulen haben hier nämlich durchweg nur 
die Höhe jener anderen, Welche die scheinbare Galierie- 
ölfnnng tragen, während auf ihnen noch eine Zahl von 
freistehenden Säulen als Stütze des oberhalb der gedachten 
Gallerieöffnungen liegenden Gewölbes steht. Ueber jener 
scheinbaren Galleric liegt dann unter den niedrigen Ober- 
lichteril ein aber auch ungewöhnlich geordnetes Triforiuni. 
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sowohl die Gestalt des 
Pfeilers als alle diese Eigenthüixilichkeiten mit der Be- 
nutzung älterer Ueberreste bei dem Bau des dreizehnten 
Jahrhunderts zusammenhängen. Etwas jünger und mehr 
den französischen Bauten aus dem zweiten Viertel des 
dreizehnten Jahrhunderts verwandt ist der Chor. Er hat 
den Umgang und Kapellenkranz, diesen aber nur von drei 
halbkreisförmigeu Kapellen  mit dazwischen gelegenen 
"Ü Die mittlere Chorkapelle istim 14. Jahrh. in verlängerter Gestalt erneuert.
	        
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