Normandie.
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nach England übertragen und von dort Wieder bereichert
und gemildert zurückgebracht war, befriedigte auch noch
im letzten Viertel des zwölften Jahrhunderts; wir können
keine Zeichen eines alhnäligen Abgehens von demselben
wahrnehmen, er wurde nur durch reichere Ornainentation
oder bequemere Anordnungen verbessert. Ich habe schon
früher der Herstellung der Kathedrale von Bayeux ge-
dacht, Welche erst um 1183 erfolgte und durch welche die
rundbogigen Theile, wenn auch nicht ihre erste Anlage,
doch ihren noch ganz normannischen Schmuck erhielten.
Aber auch eine ganze Reihe bestimmt datirter, erst in
dieser späteren Zeit des zwölften Jahrhunderts entstan-
dener Kirchen zeigt noch keine Spur eines Ueberganges. So
sind die Kirchen von Osmoy (Seine infeini), St. Thomas-
le-iilartyre in Mont-aux-Malades, die der Abtei Val-
lasse, welche nach Inschriften oder unzweifelhaften Nach-
richten in den Jahren von 1170 bis 1183 geweiht wurden,
sogar die erst 1183 gegründete Kirche von St. Julien
bei Rouen f), und zwar die drei letzten nicht etwa
arme Dorfkirchen sondern königliche Stiftungen, noch
ganz rundbogig und in jeder Beziehung romanisch
Noch während der Herrschaft des frühgothischeil Styles
baute man Kirchen mit romanischer Ornamentation und mit
gerader Decke des-i), jedoch so, dass man, wie in Jumieges
und einigen anderen Bauten der vorigen Epoche, an den
Pfeilern hohe Halbsäulen anbrachte. Der grösste Kenner
der Monumente dieser seiner Vaterländischen Gegend ver-
sichert, Wohl hundert im ganzen Laufe des dreizehnten
Jahrhunderts gebaute Landkirchen zu kennen, an Welchen
und
a) Inkersley p. 58 und 162. Nachrichten und
w] Bull. monum. XIII, S. 380.
Bull. monum. XVI, p. 520, werden die
lettes, Graville und Aufay als Beispiele angeführt.
V.
Beschreibung.
Kircl
VOI]
Veu-