Künstlernamen.
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liche Gesicht, des Dreiecks in einen Pferdekopf, zu er-
leichtern, oder die Bildung verschiedener runder und spitzer
Bögen mit derselben Zirkelöffnung herzustellen lehrt. Sehr
viel beschäftigt er sich mit Maschinen zur Hebung von
Lasten und zu ähnlichen Zwecken, die indessen noch sehr
einfach und ziemlich unbeholfen scheinen. Aber bei alledem
sehen wir doch ein rüstiges, wahrhaft künstlerisches Stre-
ben, welches zur raschen Förderung der Kunst führen
musste d).
Es kann sein, dass Vilars sich vor Anderen durch eine
theoretische Richtung und bessere Vorbildung anszeiehnete;
vielleicht erklärt sich dadurch, wenn er nicht frühe gestor-
ben sein sollte, dass wir ausser dem Dombau zu Cambray
von anderen bedeutenden Unternehmungen, bei denen er
mitwirkte, nichts wissen. Allein seine Zeichnungen und
Studien sind doch so sehr mit den ausgeführten Werken
anderer Meister verwandt, dass wir bei ihnen Aehnliches
voraussetzen müssen. Sie waren schon strebende Künstler
geworden, die sich alle erforderlichen Hülfsmittel zu ver-
schaffen wussten, sich aus der XVissenschaft aneigneteil,
was ihnen nöthig War, offenen Sinn für die Schönheit der
Natur hatten, aber dabei doch stets mit handwerkslnässiger
Treue und Sicherheit von dem Gegebenen ausgingen. Daher
tritt uns denn nun auch mit einem Male eine Reihe nahm-
haftet
dieser
und anerkannter Architekten entgegen.
Epoche sind die Namen noch selten,
Im Anfange
den ausge-
Ich muss mir versagen, hier weiter auf die Einzelheiten dieser
für die Baugeschichte dieser Zeit merkwürdigsten Urkunde einzugehen;
der Aufsatz von Quicherat enthält schon manches Nähere und Lassus
Werk wird gewiss sehr belehrend werden. In Beziehung auf die Ter-
minologie will ich nur anführen, dass er mit dem Worte: ogive die
Diagonalrippen, mit filloles die St-rebepfeiler bezeichnet. Vielleicht
stammt dieser Ausdruck von dem deutschen Worte Pfeiler und ist in
der fremdartigen Gestalt von Fiale zu uns zurückgekehrt.