Die
Zeit
Ludwigs
des
Heiligen.
139
Paris, in welcher sich der Grabstein
verstorbenen Künstlers befand.
des
im
Jahre
1 289
Auch ausser den Werken dieser genannten Baumeister
war Paris und seine Umgcgend durch die Freigebigkeit
Ludwigs des Heiligen und durch den Wohlstand, der sich
in der schon damals so reichen und mächtigen Stadt sam-
melte, der Schauplatz der regsten Bauthätigkeit; die Ge-
schichte der meisten damals bestehenden Klöster und Kirchen
der Hauptstadt ergiebt neue Bauanlagen aus dieser Zeit
Die Bauhütte von Notre Dame war ohne Zweifel schon
jetzt der Sammelplatz strebender Kunstgenossen; die jün-
geren Meister, die in ihr herangehildet Waren, werden
nicht unterlassen haben, die anderen grossen Bauten des
Landes zu besuchen und ihre Fortschritte sich anzueignen,
und wandernde Gesellen aus entfernten Gegenden besuch-
ten ohne Zweifel diese Stelle, wo soviel zu lernen und zu
gewinnen war.
Allein noch war Frankreich weit entfernt von jener
späteren Centralisation, Welche die Provinzen zu Gunsten
der Hauptstadt entnervte. Noch waren auch die Bauhütten
von Laon und Noyon, von Chartres, von Rheims und
Amiens und so vieler kleineren Kirchen thätig, und auch
in ihnen regten sich bedeutende Talente. Ein solches war
Hugo li Bei-gier, unter dessen Leitung im Jahre 1229
der Neubau der Klosterkirche von St. Nicaise zu Rheims,
und zwar mit vorläufiger Beibehaltung des alten Chors zum
ununterbrochenen Dienste an den westlichen Theilen be-
und so weit fortgeführt wurde, dass beim Tode
ersten Meisters im Jahre 1263 im] der grösste
m) Viele Beispiele bei Millin a. a. 0., namentlich Ausführlicheres
über die schöne Kirche der Abtei Royaumont daselbst II., Nro. XI.
M") Seine Grabschrift, welche den Anfangst-ag des Kirchenbaues
und das Todesjahr angiebt, schon franzöbisch lautend, beim Abbruch
der Kirche in den Dom versetzt (Jolimont in Chapuy's Cath. franc.