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Französische
Gothik.
die Befestigung
von Montereau
von Jaffa, und
wurde nachher
der noch bedeutendere Peter
der Meister der heimischen
Bauten des Königs. Von ihm stammt denn auch das zier-
liehste und anmuthigste Gebäude dieser Epoche , die vor-
zugsweise sogenannte heilige Kapelle von Paris, die
neuerlich durch die umsichtigste Restauration wiexler ganz
in ihrem ursprünglichen Glanze erstanden ist. Es War die
Kapelle des alten, auf der Seineinsel, dem (lichtbevölkerten
ältesten Theile der Ilauptstadt, gelegenen königlichen
Schlosses. Sie sollte daher in beschränktem Raume dieser
Bestimmung und zugleich der wichtigen Reliquien, deren
Besitz der König erlangt hatte, würdig ausgestattet wer-
den. Hierauf ist die geistreiche und eigenthümliche Anlage
berechnet. Eine Unterkirche zu ebener Erde, für den täg-
lichen und öffentlichen Gottesdienst bestimmt, wurde das
Mittel, der für den Gebrauch des Hofes dienenden, aus
dem oberen Theile des Schlosses zugänglichen Kapelle eine
würdige, hellere Lage und ein festeres Fundament zu
geben. Diese Unterkirche ebenso wie die obere Kapelle
91 Fuss lang, 32 Fuss breit, und mit einem polygonför-
migen Chorraum endigend, ist gewissermaasseu (lreisehiflig,
wenn man nämlich den schmalen Seitengängen von nur
drei und einem halben Fuss Breite, welche zwischen nie-
drigen monolithen Säulen und den äusseren, durch eine
Halbsäule verstärkten Mauern entstehen, den Namen von
Seitenschilfen geben will. Jedes dieser drei Schiffe hat
indessen sein eigenes Kreuzgewölbe, dessen Schlussstein
nur '21 Fuss über dem Boden liegt. Man begreift leicht,
dass diese schmalen Seitenschife mit ihrer Wölbung von
so geringerer Spannung wesentlich zur Stützung des oberen
Baues beitragen. Sie dienen aber auch dazu, den mittleren
Raum dieser unteren Kapelle in einer ihrer geringen Höhe
entsprechenden Weise zu beschränken, und gewähren ver-