Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Französische 
Gothik. 
die Befestigung 
von Montereau 
von Jaffa, und 
wurde nachher 
der noch bedeutendere Peter 
der Meister der heimischen 
Bauten des Königs. Von ihm stammt denn auch das zier- 
liehste und anmuthigste Gebäude dieser Epoche , die vor- 
zugsweise sogenannte heilige Kapelle von Paris, die 
neuerlich durch die umsichtigste Restauration wiexler ganz 
in ihrem ursprünglichen Glanze erstanden ist. Es War die 
Kapelle des alten, auf der Seineinsel, dem (lichtbevölkerten 
ältesten Theile der Ilauptstadt, gelegenen königlichen 
Schlosses. Sie sollte daher in beschränktem Raume dieser 
Bestimmung und zugleich der wichtigen Reliquien, deren 
Besitz der König erlangt hatte, würdig ausgestattet wer- 
den. Hierauf ist die geistreiche und eigenthümliche Anlage 
berechnet. Eine Unterkirche zu ebener Erde, für den täg- 
lichen und öffentlichen Gottesdienst bestimmt, wurde das 
Mittel, der für den Gebrauch des Hofes dienenden, aus 
dem oberen Theile des Schlosses zugänglichen Kapelle eine 
würdige, hellere Lage und ein festeres Fundament zu 
geben. Diese Unterkirche ebenso wie die obere Kapelle 
91 Fuss lang, 32 Fuss breit, und mit einem polygonför- 
migen Chorraum endigend, ist gewissermaasseu (lreisehiflig, 
wenn man nämlich den schmalen Seitengängen von nur 
drei und einem halben Fuss Breite, welche zwischen nie- 
drigen monolithen Säulen und den äusseren, durch eine 
Halbsäule verstärkten Mauern entstehen, den Namen von 
Seitenschilfen geben will. Jedes dieser drei Schiffe hat 
indessen sein eigenes Kreuzgewölbe, dessen Schlussstein 
nur '21 Fuss über dem Boden liegt. Man begreift leicht, 
dass diese schmalen Seitenschife mit ihrer Wölbung von 
so geringerer Spannung wesentlich zur Stützung des oberen 
Baues beitragen. Sie dienen aber auch dazu, den mittleren 
Raum dieser unteren Kapelle in einer ihrer geringen Höhe 
entsprechenden Weise zu beschränken, und gewähren ver-
	        
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