Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Die 
Kathedralen 
VOIl 
Maus 
V01] 
Bourges. 
121 
und einen Kranz von Kapellen, welche jedoch nicht dicht 
aneinander gestellt sondern durch Zwischenwände mit 
Fenstern verbunden sind, und in Bourges nur winzige, 
bedeutungslose Nischen, in Mans dagegen tiefe Anbauten 
mit parallelen Seitenwänden und dreiseitigem Polygon- 
schlusse bilden, deren Zwischenräume dem Aeusseren eine 
ziemlich unförmige Gestalt geben. Indessen ist in diesem 
letzteren Gebäude, dessen _Eleganz sehr gerühmt wird, 
wenigstens eine sehr zvsreckmässige Ueberwölbuug erlangt, 
indem dieselbe durch wechselnde, vor den Kapellen fast 
quadrate und dazwischen dreieckige Felder bewirkt ist 
In allen Beziehungen sehen wir um diese Zeit rasche 
Fortschritte. An der Kathedrale von Paris sind die Strebe- 
pfeiler mit einfachem Wasserschlage gedeckt, an der zu 
Chartres durch eine für eine Statue geeignete Nische und 
ein Gicbeldach bekrönt; an der zu Rheims haben sie schon 
einfache Fialen über einem auf zwei Säulen ruhenden 
Heiligenhäuscheil; in Amiens entbehren sie zwar diesen 
etwas schwerfälligeil Schmuck, heben sich dagegen schlan- 
ker und leichter in verschiedenen Absätzen und schliesscn 
mit der zwischen vier Giebeln aufsteigenden Fiale. In 
Chartres sind die Strebebögen verdoppelt und durch eine 
sehr kräftige Arcatur von kleinen Säulen verbunden, in 
Rheims einfach, aber mit grader, zum WVasserablauf die- 
nender Bedeckung; in Amiens trägt der Bogen die XVasser- 
rinne vermittelst einer schon ziemlich leichten Arcatur. In 
Chartres hat der Chor noch einzelne, aber ziemlich breite 
LanCet-fenster, am Oberschiffe ist über jedem Paare solcher 
Fenster eine gewaltige Rose mit einzelnen dnrclibrochenen 
Kreisen und Vierblättern angebracht; in Rhcims haben die 
zsveitheiligen Fenster schon einfach ausgebildetes Maasswerk; 
i") Grundrisse 
und 236. 
beider 
Chi 
Violet- 
bei 
-Duc 
234
	        
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