Rheims,
Amiens
und
Beauvais.
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Schiff zu ihrem Aufenthalte gedient, bei der jetzigen brei-
teren Anlage des Kreuzseilißes konnte auch dieses dazu
benutzt werden, und das Langhaus bedurfte daher nun nicht
mehr so grosser Ausdehnung. Der Meister von Rheims zog
indessen das Kreuzsciliff zum Gebrauche des Chor-es ileran
und gab daher dem Langhause noch zehn Arcaden, wäh-
rend der Chor bis zum Beginn der Rundung nur drei er-
hielt. Die Meister von Chartres und Amiens hielten es
mit Recht für angemessener, den Chor östlich von der
Viernng des "Kreuzes beginnen zu lassen, verschafften sich
nun aber den grösseren Raum, dessen derselbe nach den
Anforderungen des Cultus bedurfte, auf Kosten des LangÄ
hauses, welches sie ungefähr dem Chore gleich aus nur
sechs Arcaden bestehen liessen. Diese Anordnung hatte
indessen den Nachtheil, dass sie die Kreuzgestalt verdun-
kelte und der Breite ein zu grosscs V erhältniss gegen die
Länge gab, Weshalb denn die späteren Meister in der Regel
dem Langhause wieder eine grössere Arcadenreihe gaben.
In Beziehung auf die Anordnung des Chors selbst finden
sich mehrere Verschiedenheiten. In N. D. von Paris hatte
die ganze Kirche und also auch der Chor doppelte Seiten-
schifife. Die späteren Meister fanden mit Recht diese breite
Anlage des Langhauses überflüssig und naehtheilig und
begnügten sich daher hier mit einfachen SeitenschiHen.
Dagegen behielt man an dem graden Theile des Chors die
doppelten Seitenschilfe bei, ohne Zweifel zunächst um
grösseren Raum zu Umzügen zu erhalten. In Rheims fand
man es sogar bequem, diesem Theile des Chors dieselbe
Breite zu geben wie dem Kreuzschiffe, so dass die Mauer
hier Wie in N. D. von Paris bis zur Rundung fast in einer
Flucht fortlief und das Kreuzsehiff nur durch seine grössere
Höhe sich kenntlich machte. Die Architekten der drei
anderen
Dome,
und
nach
ihrem
Beispiele
die
meisten
der