Die
Kathedralen
VOD
Paris
und
Laon.
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grösserer Regelmässigkeit und Uebereinstimmung
naments mit den constructiven 'l'l1eilen.
des
Obr-
Sehr
rlahe
verwandt:
sind
besonders
die
Kathedralen
von Paris und Laon, jene in ihren Dimensionen und ihrem
Eintlusse die bedeutendere, diese wahrscheinlich, wenn auch
nur um Wenige Jahre, die ältere. Die Geschichte von
N. D. von Paris ist ziemlich genau bekannt. Im Jahre
1163, in demselben Jahre wo der oben erwähnte Chor
von St. Germain des Pres geweiht wurde, legte der Erz-
bischof Moritz von Sully den Grundstein, 1177 war der
Chor bis auf die Wölbung ausgeführt, 1182 wurde der
Hochaltar geweihet, bei dem Tode des Erzbischofs Odo
von Sully im Jahr 1208 scheint das Langhaus schon in
seinen wesentlichen Theilen vollendet gewesen zu sein, so
dass man zum Bau der Fagade und der Thürme überging,
der nun im ersten Viertel des dreizehnten Jahrhunderts
ziemlich
rasch
Zll
Stande
kam.
Die
KreuzschiHe
nahm
man, wie wir es an fast allen französischen Bauten dieser
Zeit finden, zuletzt in Angriff; 1257 wurde die Fagade
des südlichen Kreuzes durch den Baumeister Johann von
Chelles angefangen, die Kapellen am Chor Wurden erst
seit 1260, die an der Rundung des Chors sogar erst seit
1296 im Laufe des vierzehnten Jahrhunderts errichtet Ü.
Viel unbestimmter sind unsere Nachrichten über die Kathe-
drale
VOH
Laon.
Eine
Weihe
VOIT]
Jahre
1 1 14 nach einem
Reparaturbau, der nur zwei Jahre gedauert hatte, können
wir nichf auf den gegenwärtigen Bau beziehen, und nur
die vereinzelte Nachricht, dass der Bischof Walther im
Jahre 1173 zwei Kapellen gründete, deutet anf einen da-
i") Die Geschichte dieser Kathedrale ist vielfach bearbeitet, unter
Anderen von Gilbert, Description historique de llegl. metrop. de Paris
1821. Belegstellen bei Inkersley a. a. O. Ausführliche aichitektonische
Zeichnungen in dem bis jetzt noch unvollendeten Werke: N. D. de Paris
par Emil Lecomte.