Pfeilerbasiliken.
1146 neuerbaut ist i). In anderen Fällen wurden die Pfei-
ler eingekerbt oder mit Halbsäulen versehen, und so etwas
zierlicher gestaltet. Dies findet sich bei der jedenfalls dem
elften Jahrhundert, vielleicht sogar einer sehr frühen Zeit
desselben angehörigen Liebfrauenkirche zu Magde-
burgäßi), und bei der Klosterkirche von Fredelslohe
bei Einbeck (1130) 3:11:34). Auch ferner und selbst über
die Gränzen dieser Epochen hinaus wurden besonders Klo-
sterkirehen noch immer in dieser einfachen Form errichtet,
jedoch dann meist mit feinerer Belebung der Pfeiler. Bei
der grossartig und reich angelegten Stiftskirche von Kö-
nigslutter bei Braunschweig, uni 1135 neuerbaut oder
F. v. Quast (im Kunstblatt 1845 Nro. 52 ff.) Durch Bischof
Rudolf (1135 1149) wurde die Kirche, die früher klein und hässlich
war [parvula ae deformis), gänzlich (a fundamento) erneuert, und 1146
geweiht. Da der untere Theil des westlichen Vorbaues mit dem Mauer-
werk des jetzigen Schiffes nicht im Verbände steht, und also einem
älteren, und zwar, wie die Maasse zeigen, kleineren Gebäude angehört,
so muss man jenen für den Ueberrest der ersten Gründung (etwa 1005],
dieses aber für das Werk Rudolfs halten.
Diese interessante Kirche ist im 13. Jahrh. mit Kreuzgewölben
gedeckt, welche auf angelegten, mit der alten Mauer nicht im Verbande
stehenden Diensten ruhen. Dieser Einbau lässt jedoch die alten Mauern
unverändert und wohl erkennbar. In die Pfeilerreihe mischt sich hier
ohne ersichtlichen Grund für eine solche Abweichung eine Säule. Rosen-
thal a. a. O. S. 565 ist geneigt, diesen Bau dem J. 1014 zuzuweisen,
während F. v. Quast (D. Kunstbl. 1852, S. 174) den Beweis verspricht,
dass die ganze Kirche durch Erzbischof Werner (1064-1078) neu
erbaut sei. Jedenfalls sind auch die Formen des oberen Baues noch
sehr einfach und roh und denen der Krypta (die von 1014 stammen
dürfte) sehr ähnlich.
man) Fiorillo a. a. O. II, 66. Die in dunkelrothen Sandstein-
quadern erbaute Kirche zeichnet sich durch zwei kräftige, pyramidalisch
verjüngte Thürme der Westseite aus, zwischen denen eine schwach
hervortretende haibrnnde Ghornische zwei innere Bögen enthält. Sie ist
von Dr. Kestner im Hannöverischen Magazin 1850, S. 70, und von W.
Lübke im D. Kunstblatt 1850, S. 157 beschrieben.