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Romanischer
Styl
in
Sachsen.
Gebäude bei der ersten Anlage errichtet wurden, und der
schnelle Zuwachs der Mönche machten oft nach sehr kur-
zer Zeit eine Erneuerung wünschcnswerth, und die fromme
Baulust dieser Geistlichen war so gross, dass sie sich
leicht zu solchen Unternehmungen entschlossen. Bischof
Burchard von Halberstadt verrichtete bei der ersten Anlage
von Huyseburg selbst die Dienste eines Handlangers und
der zweite Abt dieses Klosters, Alfried, scheute die Mühe
nichß, zweimal während seiner Regierung die alten Ge-
bäude abzubrechen und durch neue zu ersetzen. In der
Kirche zu Drübeck sind sogar wohlerhaltene Kapitäle spä-
ter, vielleicht in der zweiten Hälfte des 12. Jahrh. mit ei-
ner Stuckbekleidung in reichen und phantastischen Formen
umgeben. Es ist daher nicht leicht anzunehmen, dass der
Bau der ersten Stiftung dieser Klöster auf uns gekommen.
In diesen Kirchen findet sich nun die feine und harmoni-
sche Ausbildung der Pfeilergruppen in der Art, dass von
Pfeiler zu Pfeiler, also über die zwei durch die dazwischen
stehende Säule getragenen Scheidebögen ein grösserer sie
überspannender Bogen gebildet ist In Huyseburg zeigt
sich dies in der reinsten Form, der grössere Bogen er-
scheint als eine Mauerverstärkung mit einer fast hufeisen-
artigen Schwingung. In Drübeck und Ilsenburg ist die-
selbe Anordnung, aber weniger zierlich, durchgeführt. Hier
sind auch überall schon Eckknollen an der Basis angebracht.
Dieselbe Anordnung wechselnder Pfeiler und Säulen mit
neu herstellen liess, welcher Bau 1121 die Weihe erhielt. Ihm ist
daher die gegenwärtige Kirche zuzuschreiben, und wegen der Aehnlich-
keit der Formen auch bei den beiden anderen eine ungefähr gleichzei-
tige Entstehung anzunehmen. Diese Chronik erzählt auch die im Texte
angeführte Anekdote von der frommen Demuth des Bischofs Burchard.
Abbildungen von Ilsenburg und Drübeck bei Puttrich, Abth. II. Band 2.
4'] Vgl. die Abbildung aus der Kirche zu Echternach oben, Band IV.
Abth. I. S. 169.