Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Romanischer 
Styl 
in 
Sachsen. 
besteht aus einer vertretenden Chornische und einem von 
zwei Thürmeil flankirten Mittelbau. Alles ist hier höchst 
einfach und alterthümlich, die Thürme sind rund und ha- 
ben ein oberes Stockwerk, dessen enggestellte Pilaster an 
dem einen Thurme zwar durch wirkliche Rundbögen, an 
dem anderen aber durch giebelartige, geradlinige Dreiecke 
verbunden sind; eine Form, die an den Holzbau erinnert 
und die wir in frühen englischen Bauten finden 9c), die aber 
hier sehr eigenthürnlich mit dem von 
g römischen Bauten entlehnten Pilaster 
 verbunden ist. Ebenso trägt die öst- 
 liche Chornisehe, die wiederum in 
{mit völlig eigenthümlichci- Weise mit 
 h zwecklosen vertretenden Pilastern ver- 
  ziert ist, durchaus den Charakter der 
  frühesten Zeit und eines kecken Ge- 
 Wf brauchs halbbekannter Formen. Aber 
  Ätlg,  .nicht bloss hier, sondern auch an 
i:   den übrigen Theilen der Kirche ist 
   das Aeussere noch (lurchweg in stren- 
  gen aber auch rohen und schweren 
Jl l  Formen, ohne feinere Details und 
eemmdc. unterscheidet sich sehr deutlich von 
Style 
gebauten 
dem späteren, 
Kreuzgange und von 
in geschmücktereln 
gewissen Einbauten 
i") Auch in der Vorhalle von Kloster Lorsch an der Bergstrasse. 
Dieser. Bau, den ich früher (Th. III. S. 499] wegen seiner besseren 
Technik und ungeachtet seiner römischen Reminiscenzen nicht dem 
karclingischen Zeitalter, sondern einer späteren Zeit zuweisen zu müs- 
sen glaubte, scheint nach der urkundlichen Untersuchung von Dr. Sa- 
velsberg (im deutschen Kunstbl. 1851, S. 163) dennoch in der karo- 
lingischen Zeit, jedoch nicht unter Karl d. Gr. sondern unter Ludwig 
dem Deutschen entstanden zu sein. Auch Daniel Ramee in Gailhabauds 
Denkmälern entscheidet sich aus technischen Gründen für die karolin- 
gische Zeit.
	        
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