Sachsen.
er hier in der Zwischenzeit vom Tode Meinwerlös (1036)
bis zu der Erhöhung der 'l'hürme von Corvey (gegen 1075:)
aufgekommen ist, finden aber keine Beweise, dass er hier
seinen Ursprung habe.
Vieles spricht für seine Entstehung unter der Ilerrschaft
des ottoilischerl Hauses in Sachsen. Freilich War es die.
äusserste Gränze der abendländischen Civilisation, die
jfuigste Eroberung des Christenthums, wo heidnische Ge-
bräuche noch im Volke hafteten und der heftige Kampf
gegen die zurückgedrängten Wenden wüthete. Allein es
ist in der Geschichte nicht selten, dass die eigenthümlichste
Aeusserung eines geistigen Gemeinwesens gerade da her-
vortritt, wo es sich gegen Fremdes abstösst. Auch sehen
wir an vielen Erscheinungen gerade in Sachsen in dieser
Frühzeit eine kräftig beginnende Bliithe. Eben jener Kampf
übte und stählte die Kräfte, und die Saat der neuen Lehre
wuchs gerade auf diesem völlig frischen und unberührten
Boden am schnellsten. Daher fand denn auch Deutschland
keinen besseren und mächtigeren Oberherrn, als den Sach-
senherzog, und dieser höhere Beruf der Fürsten kam Wieder
dem Lande zu Statten. Das Selbstgefühl erhöhete den Mutll
und die 'l'hätigkeit der Eingeborenen Ü, die Reichthümer
der Fürsten llossen der heimathlichen Gegend zu , wo sie
am liebsten und längsten Weilten, Wo die klügsten und
rüstigsten Männer des Reiches sich bei ihnen einfandeil und
ansiedelten, wo ihre Frömmigkeit Bischofssitze und Klöster
in grosser Zahl anlegte und ausstattete. Auch fehlte die
Gunst ungewöhnlicher Ereignisse nicht, Wohin besonders
die Entdeckung der in dieser Frühzeit. höchst ergiebigen
Silberbcrgwerke des Harzes zu rechnen ist, und bald War
Betriebsamkeit und Reichthum des Landes so gestiegen,
i)
Monum.
bei Pertz,
Die Sachsen sind (Widekind ad ann. 937. p. 439
Germ.) schon jetzt nimperio regis gloriosi facti".