Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

in 
der 
Architektur. 
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in Beziehung auf 
der Weberei ge- 
ich linde , mu- ein Mal, lllld zwar nicht in Beziehung auf 
künstlerische Form , sondern auf die Art der Weberei ge- 
dacht i). 
Eine unmittelbare künstlerische Verbindung des nörd- 
lichen Abendlandes mit dem byzantinischen Reiche ist daher 
überall nicht erweislich und nicht Wahrscheinlich. So weit 
also Spuren einer byzantinisirenden Richtung hier vorkom- 
men, könnte sie nur mittelbarer Weise über Italien hieher 
gelangt sein. Es ist, wie erwähnt, möglich, dass jene 
angeblich griechischen Bauleute, deren sich Meinwerk an 
der Bartholomäuskapelle zu Paderborn bediente, aus den 
südlichen, griechisch redenden Theilen von Italien stammten. 
Bei den anderen italienischen Bauleuten und Malern, deren 
in Deutschland und Frankreich gedacht wird, ist es da- 
gegen nicht wahrscheinlich, dass sie gerade aus diesen 
Gegenden stammten. Die, deren engeres Vaterland ange- 
geben wird, wie z. B. jener Abt Wilhelm von Dijon nebst 
seinen, ihm nachfolgenden Landsleuten, und ferner gewisse 
Arbeiter, welche Suger bei der Ausschmückung von St. 
Denis zuzog, waren Lombarden. Indessen war der ganze 
Verkehr des Abendlandes mit Italien theils durch den 
Handel, theils durch kirchliche Beziehungen, theils endlich, 
so viel es Deutschland betrifft, durch das Kaiserthum und 
die Römerzüge so lebendig, dass Mittheilungen aller Art 
nicht ausbleiben konnten. Jedenfalls kam aber auf diesem 
Wege die byzantinische Kunst nur in der Umgestaltung 
und Anwendung, die sie in Italien erhalten hatte, nach 
dem Norden, und auch darüber, in Welchem Maasse dies 
i") Abt Rothing von Fulda (1040  1047) hatte ein Gewand aus 
Wolle in griechischer Weise verfertigt. Vita Bardonis, archip. 
Moguntini c. 10. Sarcile ex lana Graeco facta opere per manus Ro- 
thingi. Vgl. Stenzel Gesch. der fränkischen Kaiser I, S. 141, und 
Ducange s. v. Sarcile. Vita Bardonis major cap. 10, in Böhmefs 
Fontes rerum Germ. III, 226. 
IV. 2. 37
	        
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