Bischof
Meinwerk.
573
Münsters, und sein Günstling, der Abt Ansigis, beim Bau
der Abtei von Fontenelle bei Rouen, benutzten Werkmei-
ster und Arbeiter aus allen Ländern diesseits des Mee-
res Wilhelm, Abt von St. Benigne in Dijon, holte,
Wie bereits früher erwähnt ist, zu dem Bau seiner Abtei-
kirche Künstler aus seiner Heimath, der Lombardei, herbei.
Auch Suger, der berühmte Abt von St. Deuis im zwölften
Jahrhundert, erwähnt in der ausführlichen Geschichte seiner
Bailunternehmung, dass er Künstler aus allen Gegenden
Frankreichs, aus Deutschland und aus Italien herbeige-
rufen, nennt aber keine Griechen, die doch als die ent-
ferntesten auch die merkwürdigsten gewesen, und, da er
sich seiner Sorgfalt zu rühmen beabsichtigte, ohne Zweifel
von ihm angeführt worden wären 43k). Dies um so mehr,
als er die byzantinischen Kirchenschätze wenigstens durch
das Gerücht kannte, und sich nicht versagte, (liejenigen,
welche sie gesehen hatten, zu einer Vergleichung des sei-
nigen, freilich, wie es scheint, nur in Beziehung auf Reich-
thum der Stoffe, aufzufordern. Nur in Deutschland findet
sich, und auch hier nur ein Mal ätam), eine Nachricht von
curavit. (Mabillon Annal. ord. S. Bened. I, p. 328.) Der Abt von
Weremouth schickt dem Pictenkönige architectos qui romano more
ecclesiam ex lapide construerent (a. a. O. II, p. 39).
Ueber das Münster zu Aachen vgl. Bd. III, S. 490. Von
Ansigis heisst es: De omnibus regionibus cismarinis magistros et
opifices advocavit. Canisius, Antiq. Lect. I, p. 387.
"Ü Suger, de rebus in administr. sua gestis, bei Bouquet t. XII,
p. 96 99.
1M) Mabillon nennt zwar einen Bruder der Kaiserin Theophanu,
Gregorios, der bei Aachen ein Kloster gebaut haben solle, fügt aber (ab-
gesehen, ob der Ausdruck bauen hier eine artistische Bedeutung hat]
ausdrücklich hinzu, dass die Nachricht nur von Tritheim und anderen
Neueren herstamme. Mabillon a. a. 0. III, p. 631. Auch Oaesar v. Hei-
sterbach (Dial. VIII, 76) kennt den Gregorios als griechischen Königs-
sohn und Stifter des Klosters zu Bourscheidt, weiss aber nicht, dass
er Künstler gewesen.