Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Bischof 
Meinwerk. 
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Münsters, und sein Günstling, der Abt Ansigis, beim Bau 
der Abtei von Fontenelle bei Rouen, benutzten Werkmei- 
ster und Arbeiter aus allen Ländern diesseits des Mee- 
res  Wilhelm, Abt von St. Benigne in Dijon, holte, 
Wie bereits früher erwähnt ist, zu dem Bau seiner Abtei- 
kirche Künstler aus seiner Heimath, der Lombardei, herbei. 
Auch Suger, der berühmte Abt von St. Deuis im zwölften 
Jahrhundert, erwähnt in der ausführlichen Geschichte seiner 
Bailunternehmung, dass er Künstler aus allen Gegenden 
Frankreichs, aus Deutschland und aus Italien herbeige- 
rufen, nennt aber keine Griechen, die doch als die ent- 
ferntesten auch die merkwürdigsten gewesen, und, da er 
sich seiner Sorgfalt zu rühmen beabsichtigte, ohne Zweifel 
von ihm angeführt worden wären 43k). Dies um so mehr, 
als er die byzantinischen Kirchenschätze wenigstens durch 
das Gerücht kannte, und sich nicht versagte, (liejenigen, 
welche sie gesehen hatten, zu einer Vergleichung des sei- 
nigen, freilich, wie es scheint, nur in Beziehung auf Reich- 
thum der Stoffe, aufzufordern. Nur in Deutschland findet 
sich, und auch hier nur ein Mal ätam), eine Nachricht von 
curavit. (Mabillon Annal. ord. S. Bened. I, p. 328.) Der Abt von 
Weremouth schickt dem Pictenkönige architectos qui romano more 
ecclesiam ex lapide construerent (a. a. O. II, p. 39). 
 Ueber das Münster zu Aachen vgl. Bd. III, S. 490. Von 
Ansigis heisst es: De omnibus regionibus cismarinis magistros et 
opifices advocavit. Canisius, Antiq. Lect. I, p. 387. 
"Ü Suger, de rebus in administr. sua gestis, bei Bouquet t. XII, 
p. 96  99. 
1M) Mabillon nennt zwar einen Bruder der Kaiserin Theophanu, 
Gregorios, der bei Aachen ein Kloster gebaut haben solle, fügt aber (ab- 
gesehen, ob der Ausdruck bauen hier eine artistische Bedeutung hat] 
ausdrücklich hinzu, dass die Nachricht nur von Tritheim und anderen 
Neueren herstamme. Mabillon a. a. 0. III, p. 631. Auch Oaesar v. Hei- 
sterbach (Dial. VIII, 76) kennt den Gregorios als griechischen Königs- 
sohn und Stifter des Klosters zu Bourscheidt, weiss aber nicht, dass 
er Künstler gewesen.
	        
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