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Italienische
Sculptur.
Verona k), und wiederum die um 1135 vollendeten an
der des Domes zu Ferrara im). Hier wird der Bildner
Nicolaus genannt, und an S. Zeno geben die Inschriften
die Künstlernamen Nicolaus und wiederum, Wie in Modena,
Wilhelm (hier jedoch Guillelmus geschrieben). Sollte man
hier eine Identität der Personen annehmen dürfen, was der
Zeit nach allerdings möglich und bei der Aehnlichkeit des
Styles nicht unwahrscheinlich ist , und überdies rücksichts
des Nicolaus durch die Wiederholung der, seinen Namen
enthaltenden Phrase in Verona und in Ferrara auffallend
unterstützt wird diese), so würde dies darauf hindeuten, dass
diese Kunstrichtung hier noch nicht sehr verbreitet gewesen
sei. Jedenfalls aber zeigt dieUebereinstimmung des Ar-
ehitektonischen und des Plastischen an diesen Fagailen
einen engen Schulzusammenhang, und zwar in beiden
Künsten, und eine gemeinschaftliche Richtung auf eine
Ü Salvet in aeternum qui sculpserit ista Guillehnem.
exempla trai possunt laudes Nicolai. An der Lunette:
Artificem gnarum qui sc-ulperit hec Nicnlaum
Omnes laudemus Ohristum Dominumque rogemus
Oelorum regnum tibi donet ut ipse supernum.
Vgl. Abbildungen und Inschriften bei Orti Manara, dell, antica
di S. Zenone.
Hie
basilica
SHHJ
Anno milleno centeno ter quoque deno
Quinque superlatis struitur domus hec pietatis.
Artificem gnarum qui sculpserit hec Nicolaum
Hue concurrentes laudent per secula gentes.
4m?) Die Uebereinstimmung des ersten und des dritten Verses
in den beiden vorstehend angeführten Inschriften ist um so bedeu-
tungsvoller, als die Abweichung der folgenden Verse sich dadurch er-
klärt, dass die Ferrareser Inschrift nur noch einen zweiten Vers brau-
chen konnte, die Veroneser aber die Aufgabe hatte, einen grösseren
Raum zu füllen. Dies zur Bestätigung der schon von Kugler
N. Ausg. S. 522) geäussenen Vermuthung über die Identität des Ur-
hebers beider Werke. Die Annahme, dass Nicolalls aus Fißarblo sei,
ist eine unbegründete Hypothese des Ferraresen Barufaldo (Cicognara
IV, 417).