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Italienische
Sculptur.
beiten häufig in den Handel
weniger Ueburxg erlangte.
kamen,
die _einheimische Kunst
Sculpturen aus dem elften Jahrhundert können wir
kaum aufweisen. Vielleicht gehören indessen dahin die
Marmortafeln, Ueberreste eines zerstörten Ambo, welche
an der Wand der alten Kirche S. Restituta (jetzt einer
Seitenkapelle des Domes) zu Neapel eingemauert sind, und
die in je fünfzehn Abtheilungen die Geschichten Samson's
und Joseph's enthalten St). Sie sind reich an Figuren in
perspectivischer Zeichnung, zeigen in dem F altenwurf grie-
chischen Styl, in den Einfassungen antike Motive, und
entsprechen somit dem Charakter dieser Gegend, in wel-
cher sich byzantinischer Einfluss und römische Beminis-
eenzen mehr als im oberen Italien mischten. Ebenso wird
das Stück eines Frieses, das jetzt im Campo santo von
Pisa aufgestellt ist, und auf welchem ein gewisser Bonus
Amicus den Heiland mit den Zeichen der Evangelisten und
einem David unendlich roh darstellte, noch aus dem elften
Jahrhundert stammen 9-93].
Besser können wir den Zustand der Sculptur an den
Bauten beobachten, die seit dem Beginn des zwölften Jahr-
hunderts im nördlichen Italien entstanden. Hier fehlt überall
jede Spur griechischen Einflusses, sei es , dass er sich
überhaupt auf die Sculptur oder auf diese Gegenden nicht
erstreckte, oder dass ihn die freie Selbstthätigkeit der
Steinarbeiter, die sich in diesen Bauschulen bildete, zurück-
Wies. Vielleicht stand ihm sogar ein nordischer Einfluss,
vermittelt durch eben diese, aus den Alpenthälern oder gar
So wenigstens nach meinen Notizen, während Kugler, K.-
die Geschichten Samson's und Christi als den Inhalt nennt.
Bonus
H) Opus quod videfis
Andeutung des Jahres.
fecit.
Amicus
Pro
orate.
Ohne