Byzantinische
Werke
in
Italien.
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lerno eine von Robert Guiscard also ungefähr gleichzeitig
gestiftete, an welche sich die am Grabe des Boemund von
Antiochien (1- 1110) in Canosa und die des Doms zu
Troja vom Jahre 1119 auschliessen, auf denen sich schon
italienische Künstler Rogerius aus Amalfi und Oderisius
Berardus aus Benevent als Verfertiger nennen. Aber auch
in der Marcuskirche von Venedig ist eine der ehernen
Thüren lmzweifelhaft von byzantinischer Arbeit, während
eine andere spätere eine in Venedig gefertigte Nachahmung
derselben zu sein scheint ä].
Dass nach Venedig auch sonst griechische Kunstwerke
kamen, ergiebt schon die berühmte Pala d'oro im Sehatze
der M arcuskirche, ein grosses aus vielen Emailgemälden
zusammengesetztes Altar-Werk, in Welchem Darstellungen
aus der evangelischen Geschichte, Heilige und Engel, dann
aber auch die Bilder des Dogen Ordelafus Faledrus und
der Kaiserin Irene Komnena, Gemahlin des Kaisers Alexius
angebracht sind. Die Vortrefflichkeit besonders der grösse-
ren mit griechischen Inschriften versehenen Bilder macht es
nicht unwahrscheinlich, dass diese aus einer früheren und
besseren Zeit der byzantinischen Kunst, etwa aus dem
zehnten Jahrhundert stammen, während andere, nament-
lich jene Portraitbilder, ohne Zweifel bei dem Erwerbe der
Tafel für den genannten Dogen gefertiget sind, der sie im
Jahr 1105 nach Venedig brachte im). Ebenso werden auch
a) Jene hat griechische Inschriften. Die Zeit ihrer Aufstellung
in Venedig ist unbekannt, dass sie durch die Plünderung der Sophien-
kirche im J. 1204 dahin gelangt, eine unerwiesene und in der That
unwahrscheinliche Vennuthung. Vgl. Cicognara III, 343 und Taf. 7,
Nro. 8 10 Abbildungen aus beiden Thüren.
im] Dies wird zugleich mit der Nachricht von einer Reparatur
vom J. 1290 und einer Ausschmückung durch Gemmen im J. 1345
[bei welcher ohne Zweifel die gothischen Einfassungen der Bilder ent-
standen sind), in einer Inschrift mitgetheilt, die in der deutschen Ue-
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