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Italienische
Plastik
und
Malerei.
unter den Seinigen geschickte Künstler in allen Arbeiten, die
aus Gold, Silber, Erz, Eisen, Glas, Elfenbein, Holz,
Gyps oder Stein gefertiget werden Dass auch hier
Griechen die Lehrer gewesen, ist nicht gesagt "und bei der
Genauigkeit der übrigen Angaben nicht anzunehmen, auch
zeigt das Beispiel jenes nach Constantinopel gesendeten
Bruders, dass es schon einheimische Künstler gab; aber
dass jene theils von Griechen an Ort und Stelle, theils in
Byzanz gefertigten Werke durch ihren Styl einen Einfluss
auf diese Schule hatten und dass diese Schule wiederum
über die Gränzen des Klosters hinauswirkte, ist mindestens
sehr wahrscheinlich
Gleichzeitige eherne Thüren ähnlicher Art wie die schon
angeführten in Amalfi, in Montecassino, in der römischen
Paulsküche finden sich auch noch an anderen Orten Ita-
liens, meistens freilich in den südlichen Gegenden, wo
noch griechischer Cultus oder doch griechische Sprache
und sonstige Beziehungen zu Byzanz verwalteten. S0 in
dem Kloster S. Angelo auf dem Gargano in der Provinz
Capitanata eine Thür im Jahre 1076 zu Constantinopel
gegossen Weh], in Atrani eine vom Jahre 1087, in Sa-
k) Non autem de his tantum, heisst es in der oben angeführten
Stelle weiter, sed et de omnibus artifieiis quaeeumque ex auro, ar-
gento, aere, ferro, vitro, ebore, ligno, gipso vel lapide patrari possunt,
studiosissimos prorsus artifiees de suis sibi paravit.
M) Eine gelegentliche Aeussernng Leo's ergiebt einen anderweiten
künstlerischen Verkehr zwischen Italien und Constaxltiilnpel. "In illo
tempore venerunt super cacumina montis Moscio de monte Casino 0e-
lintus sculptor et Aldo architectus et Bateus pictor, qui Constantino-
polim expulsi quia Domno Teodorico favebant in Italiam reversi (sie
waren also Italiener oder doch schon in Italien gewesen) per castella
et eremos seulpebant et exstruebant et pingebant." Leo Ost. bei Felix
de Verneilh a. a. O. S. 127.
am") Vgl. die von dem Herzog v. Luynes veröffentlichten Recherches
sur les monumens-des Normans-dans 1' Italie märidionale, Paris 1844,
und Adelung, die Korssuhmschen Thüren.