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Italienische
Plastik
und
Malerei.
genannt ist, sehr wahrscheinlich, dass dieser ein mächtiger
Arnalfitaner war und seine Betheiligung an dem römischen
Werke die Bestellung in Constantinopel veranlasste. S0
waren es auch hier die Handelsstädte, welche die fremde
Kunst, Wie andere Luxusartikel, einführten.
Wir besitzen in der Chronik des nachherigen Cardinals
Leo von Ostia einen interessanten Bericht, Welcher den
Beginn dieses Verkehrs und überhaupt das Kunsttreiben
dieser Zeit und Gegend sehr anschaulich macht. Der Ver-
fasser erzählt darin die Schicksale seines früheren Klosters,
Monte Cassino, und besonders die Thaten seines Lehrers
und Abts Desiderius. Beide, Desiderius und Leo, gehörten
wie ihr Zeitgenosse Gregor VII. der strengeren Richtung
an, die dem Verfall der Kirche lentgegenarbeitete. Es ist
begreiflich, dass diese Partei, wie sie die Herrlichkeit der
Kirche in jeder Beziehung herstellen wollte, auch auf die
äussere Ausstattung der Kirchengebäude Werth legte, und
dass in ihr ein Gefühl für Ordnung und Anstand erwachte,
welches die Verwilderung überall, also auch in der Kunst,
nicht dulden wollte. Daher ging denn Desiderius, sobald
er zur Leitung des berühmten und mächtigen Klosters be-
rufen war, ans Werk, um es würdiger zu schmücken.
Auf einer Reise nach Amalfi sah er im Jahre 1062 jene
erwähnten ehernen Thüren, die wie der Chronist sagt,
seinen Augen sehr wohl gefielen, und alsbald sandte er
das nöthige Maass nach Constantinopel um ähnliche für
seine Kirche zu erhalten m). Bald darauf (1066) begann
er den Neubau einer Kirche, und zwar wie Wir aus der
Beschreibung und den Maassen sehen, einer Basilica von
mässigen Verhältnissen sei-f). Dazu War byzantinische Hülfe
Lib.
4') Leo Ostiensis
III, o. 20.
Chron.
Casin.
bei
Muratori
Scr.
431
Länge betrug
Die
105,
die Breite
die
28 Ellen
Ill11'
Höhe