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Italienische
Plastik
und
Malerei.
ten Jahrhunderts in seinen Diensten hatte Auch das
berühmte Pallium in S. Ambrogio von Mailand, auf dem
sich der Meister Wolvinus magister Phaber nennt und
dessen Entstehung sicher in die erste Hälfte des neunten
Jahrhunderts fällt (um 832), lässt, ungeachtet mannig-
faeher Reparaturen, so verständige, altehristliche Motive
erkennen, dass wir es als ein Zeugniss des um diese
Zeit noch erhaltenen Kunstsilmes anführen dürfen
Noch bedeutender sind die Mosaiken der Vorhalle in der
venetiaxlischen Marcuskirche, welche Rumohrrkt-lä), we-
gen ihres grossen Verdienstes der Zeit des Exarchats
zuschreiben zu müssen glaubte, die aber unzweifelhaft erst
aus der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts stammen,
Weil die Vorhalle selbst nicht früher erbaut Wurde, und
Weil ihre Inschrifteil der Form und dem Inhalte nach auf
diese Zeit hinweisen. Indessen ist es wahr, dass der Styl
in Gewandung und Haltung der Figuren, in der ganzen
Anordnung und Zeichnung noch soviel antike Motive zeigt,
dass er uns über die Entstehungszeit täuschen könnte. Der
Zusammenhang der Lagunenstadt mit Byzanz macht es
freilich nicht unwahrscheinlich, dass dabei griechische Künst-
ler mitgewirkt haben, aber die durchweg lateinischen In-
schriften und selbst die naive und frische Auffassung, mit
der die heiligen Geschichten hier dargestellt sind, sprechen
dafür, dass lateinische Hände die ausführenden waren. Auch
die Mosaiken der Tribune des Doms auf der Laguneninsel
'l'0rcello, die sich von den Formen des kolossalen Mo-
saikbildes der Westseite in derselben Kirche, das offenbar
Fiorillo
109.
H) Abbildungen bei Agincourt Se.
Mailänder und in der deutschen Ausgabe.
Tab.
XXVI.
bis
Cin
der
wk-q-"Ical. Forsch. 1,
Mal. XVIII, 4 und 5. Vgl.
175. Unbedeutende Proben bei Agincourt
Kugler Handb. d. G. d. Mal. Q. Ausg. I, 277.