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Erste
Epoche.
Hüften gehalten wurde , und das nun wenigstens heitere
Farben anzubringen gestattete. Diese Eisenrüstung war die
Auszeichnung der Ritter. Sie wurde nicht bloss in der
Schlacht, sondern auch bei feierlichen Llandlungen, natür-
lich dann mit herabfallender Kaputze getragen F). Das Volk
behielt die hergebrachte Kleidung, und für gemeine Kriegs-
leute blieb auch der lederne. Panzer noch im Gebrauch. Auch
die geistliche 'l'raeht, obgleich mit Gold und Stickereien
reich geschmückt, hat noch schwverfillige und urlentwickelte
Formen; die Mitra ist niedrig, die Casnla ein weites, auf
den Armen liegendes Gewand, über dessen Last alternde
Männer sich beschwerten.
Eine wechselnde Mode gab es noch nicht; mit dem
Ritterthume regte sich aber auch auf diesem Gebiete ein
"Geist der Neuerung, Wir finden besonders bei den roma-
nischen Völkern Klagen über Kleiderluxus und Weiehlieh-
keit. VVilhelm von Malmsbury bemerkt an den Männern
weibisehes VVesen in 'l'racht, Haarwuchs und Bewegun-
gen iiaki). Orderieus Vitalis sieht in (lieser Abx-veichung
von der alten Sitte eine der Ursachen, welche den ersten
Kreuzzug ilöthig machten. Nach (lem Tode Gregoris VIL,
Wilhelms des Eroberers und anderer frommer Fürsten
sei, so klagt er, die Tracht der Väter verlassen, Fulco
von Anjon, der Mann dreier Weiber, sei der Erfinder von
Schuhen, deren Spitzen wie der Schweif des Scorpions in
die Imft ragten, Ritter gingen vorne kahl wie die Diebe
ß)
ittich
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aus
finden winr auf dem Taufbecken in S. Bartholomaeus
dem 12. Jahrh. die Ritter als Taufzeugerl gekleidet.
a?) Wilh. Malm. Lib. IV. e. i. ed. Hardy p. 498. Tunc (unter
Wilh. Rufus) fluxus crinium, tunc luxus vestium, tunc usus calceorum
cum arcuatis aculeis inventus, mollitie corporis certare cum foeminis,
gressum frangere, gesw soluto, latere nudo incerlere, adolescentium
specimerl erat.