Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Erste 
Epoche. 
Hüften gehalten wurde , und das nun wenigstens heitere 
Farben anzubringen gestattete. Diese Eisenrüstung war die 
Auszeichnung der Ritter. Sie wurde nicht bloss in der 
Schlacht, sondern auch bei feierlichen Llandlungen, natür- 
lich dann mit herabfallender Kaputze getragen F). Das Volk 
behielt die hergebrachte Kleidung, und für gemeine Kriegs- 
leute blieb auch der lederne. Panzer noch im Gebrauch. Auch 
die geistliche 'l'raeht, obgleich mit Gold und Stickereien 
reich geschmückt, hat noch schwverfillige und urlentwickelte 
Formen; die Mitra ist niedrig, die Casnla ein weites, auf 
den Armen liegendes Gewand, über dessen Last alternde 
Männer sich beschwerten. 
Eine wechselnde Mode gab es noch nicht; mit dem 
Ritterthume regte sich aber auch auf diesem Gebiete ein 
"Geist der Neuerung, Wir finden besonders bei den roma- 
nischen Völkern Klagen über Kleiderluxus und Weiehlieh- 
keit. VVilhelm von Malmsbury bemerkt an den Männern 
weibisehes VVesen in 'l'racht, Haarwuchs und Bewegun- 
gen iiaki). Orderieus Vitalis sieht in (lieser Abx-veichung 
von der alten Sitte eine der Ursachen, welche den ersten 
Kreuzzug ilöthig machten. Nach (lem Tode Gregoris VIL, 
Wilhelms des Eroberers und anderer frommer Fürsten 
sei, so klagt er, die Tracht der Väter verlassen, Fulco 
von Anjon, der Mann dreier Weiber, sei der Erfinder von 
Schuhen, deren Spitzen wie der Schweif des Scorpions in 
die Imft ragten, Ritter gingen vorne kahl wie die Diebe 
ß) 
ittich 
S0 
aus 
finden winr auf dem Taufbecken in S. Bartholomaeus 
dem 12. Jahrh. die Ritter als Taufzeugerl gekleidet. 
a?) Wilh. Malm. Lib. IV. e. i. ed. Hardy p. 498. Tunc (unter 
Wilh. Rufus) fluxus crinium, tunc luxus vestium, tunc usus calceorum 
cum arcuatis aculeis inventus, mollitie corporis certare cum foeminis, 
gressum frangere, gesw soluto, latere nudo incerlere, adolescentium 
specimerl erat.
	        
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