Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Holz 
und 
Stein. 
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stern auch jetzt noch eine wohlthätige Rückwirkung antiken 
Styles, ohne byzantinisirclmde Erstarrung, sich erhielt. 
Werke der Sculptur in Holz , Stein und Stuck, 
Welche man dem elften Jahrhundert zuschreiben könnte, 
sind überaus selten. Sie zeigen zum Theil den Einfluss 
der byzantinisirenden Zeichnung der Miniaturen, daneben 
aber doch mehr rohe und nat-uralistische Züge, vielleicht 
Weil die Arbeit in diesen Werthloseren oder derberen Stoffen 
weniger gelehrten Händen überlassen blieb. Unter den 
Arbeiten in Holz ist besonders die Thüre an St. Maria 
im Kapitol in Köln zu nennen, Welche in sehr zierlich 
geschnitzter Einralnnung eine Reihe von Feldern mit Dar- 
stellungen aus der evangelischen Geschichte enthält Die 
Figuren sind kurz, die Bewegungen und Motive ziemlich 
roh und unbeholfen, doch nicht ohne Naivetät. Die Bild- 
werke in Stein sind bald überaus steif und strenge, bald 
mehr derb und roh, jene mit übermässig langen, diese mit 
sehr kurz gehaltenen Gestalten. Zu der ersten Gattung 
gehören drei Relieffigrlren in der Vorhalle der Klosterkirche 
St. Emmeran in Regensburg, Christus nebst den heiligen 
Dionysius und Emmeran darstellend; lebensgross, den Ober- 
theil des Körpers vorgebeugt, die Füsse zusammenge- 
schlossen, das Gewand in engen Falten an den Körper 
anschliessend, erinnern sie an ägyptische Mumien. Eine 
gleichzeitige Beiscln-ift nennt den Abt Reginward als den 
Stifter des Werkes und ergiebt somit, da dieser von 1049 
bis 1064 dem Kloster Vorstand, die Zeit der Entstehung kt). 
Sehr viel roher sind dagegen die Reliefs des Taufbeckens 
1'] Boisseräe, Denkm. der Bank. am 
Abbildung giebt indessen die derben Züge 
gend wieder. 
Niederrhein, Taf. 9; die 
des Originals nicht genü- 
u] Vgl. v. Quast im Deutschen Kunstbl. 1852, 
Waagen, K. und K. W. in Deutschland, II, S. 109. 
IV. 2. 33 
174, 
und
	        
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