Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Erzguss. 
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Der Säulen, Welche 
Jahrhunderts durch 
in Corvey schon 
einen namentlich 
am Ende des zehnten 
bezeichneten Künstler 
gegossen wurden, habe ich schon gedacht. Ebenso liess 
Erzbischof Willigis von Mainz  1011] eine eherne 
Thüre von bedeutender Höhe, aber, wie die karolingische 
am Münster zu Aachen, ohne Bildwerk giessen. Um 
1070 erhielt auch der Dom zu Augsburg eine eherne 
Flügelthüre, die jedoch nicht ein Ganzes, sondern aus ein- 
zelnen Tafeln zusammengesetzt ist, jede mit einer einzelnen 
Gruppe oder Figur, deren Beziehung und Gesammtinhalt 
räthselhaft scheint und rnn so schwerer zu entziffern ist, 
als sie wahrscheinlich nicht mehr in ihrem ursprünglichen 
Zusammenhange angebracht sind, und sieben derselben 
völlige, vielleicht bei einer Reparatur mld Vergrösserung 
der Thüre entstandene Wiederholungen bilden. Indessen 
wird man annehmen dürfen, dass sie, Wie so viele der 
gleichzeitigen Denkmäler, den Kampf des Menschen mit 
der Sfmde, seinen Sieg und die Erlösung in freilich ab- 
gerissenen Symbolen vergegenwärtigen sollen. Die Zeich- 
nung ist leicht, nicht ohne Ausdruck, die Haltung der Fi- 
guren ziemlich bewegt. Byzantinischer Einfluss ist nicht 
zu erkennen, wohl aber findet sich, zwei Mal wiederholt, 
die antike Gestalt des Centauren  Andere Erzarbeiten 
dieser Zeit sind der sogenannte Crodoaltar im vorma- 
ligen Dome zu Goslar, der Kaiserstuhl, der aus derselben 
Kirche in die Waffensammhmg des Prinzen Karl von 
Preussen zu Berlin übergegangen ist, endlich die Grabplatte 
des Gegenkönigs Rudolph von Schwaben  1080) im 
i") Quaglio, Denkm. der Baukunst des  in Bayern, Taf. 9. 
Einzelne Figuren giebt Kugler, K1. Sehr. I, 150, in sehr charakteri- 
stischer Zeichnung; eine ausführliche kritische Geschichte dieses Kunst- 
werkes nebxst einem Versuche der vollständigen Erklärung der Dom- 
probst v. Allioli: Die Bronzethüre des Domes z. A., 1853.
	        
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