Tracht.
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schend.
Das
Panzerhemde
bildet
hier
bei
der
Mehrzahl der
Krieger nur ein Stück, das ausser dem Leibe den Kopf,
den Oberarm lllld die Schenkel bedeckt, und wahrschein-
lich so angezogen wurde, dass man zuerst. die Beine, dann
die Arme hineinsteckte, und endlich die grosse, dazu die-
nende Oeflinulg auf der Brust durch Riemen zuschloss.
Die Beine wurden dabei nach alter fränkischer WVeise mit
Strümpfen und Kreuzbändern bekleidet. Yhrnelnnere Per-
sonen sind aber schon ganz mit Eisen bedeckt, indem ihre
Rüstung aus zwei Theilen besteht , aus der Eisenhose und
aus dem Panzerhenlde (hauberc), das wie die gewöhnliche
Tunica einen über die Schenkel herüberfallenden Schooss
hat. Unter dieser Rüstung trug man denn ein starkes und
weiches Wams (gambasia), das den Druck des Eisens
auf den Körper milderte, legte auch wohl zur Sicherung
der Brust eine Eisenschale auf dieselbe. Ebenso wurde
der Kopf zunächst mit einer kugelförmigen oder cylindri-
sehen Eiseuhaube bedeckt, über Welche man das Kopfstüek
des Eisenhelndes (cap-mail, camail) herüberzog. Dieses
umschloss mit seinem mlteren Theile das Kinn und die
Wangen, so dass nur ein kleiner 'l'heil des Gesichts frei
blieb, den man auch Wohl noch dmch ein von der Eisen-
haube heruntergehendes Nasenstüek (nasalei) besser zu
schützen suchte. Das Schwert wurde anfangs noch unter
dem Panzerhemde umgeschnallt, so dass nur der Griff durch
eine Oelfilung desselben hervortrat. Der Schild war rund
und wurde ausserhalb des Kampfes an einem Riemen auf
dem Rücken getragen. Erst durch die Kreuzzüge und nach
dem Beispiele von Griechen und Arabern kamen Verfeine-
rungen auf, namentlich das Oberkleid (hoqueton, wie man
vermuthet nach dem Griechischen ö 1111511), das, bald län-
ger, bald kürzer, bald von leichterem Stoffe, bald wattirt,
vom Degengurte und von einem besonderen Gürtel über den