Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Tracht. 
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schend. 
Das 
Panzerhemde 
bildet 
hier 
bei 
der 
Mehrzahl der 
Krieger nur ein Stück, das ausser dem Leibe den Kopf, 
den Oberarm lllld die Schenkel bedeckt, und wahrschein- 
lich so angezogen wurde, dass man zuerst. die Beine, dann 
die Arme hineinsteckte, und endlich die grosse, dazu die- 
nende Oeflinulg auf der Brust durch Riemen zuschloss. 
Die Beine wurden dabei nach alter fränkischer WVeise mit 
Strümpfen und Kreuzbändern bekleidet. Yhrnelnnere Per- 
sonen sind aber schon ganz mit Eisen bedeckt, indem ihre 
Rüstung aus zwei Theilen besteht , aus der Eisenhose und 
aus dem Panzerhenlde (hauberc), das wie die gewöhnliche 
Tunica einen über die Schenkel herüberfallenden Schooss 
hat. Unter dieser Rüstung trug man denn ein starkes und 
weiches Wams (gambasia), das den Druck des Eisens 
auf den Körper milderte, legte auch wohl zur Sicherung 
der Brust eine Eisenschale auf dieselbe. Ebenso wurde 
der Kopf zunächst mit einer kugelförmigen oder cylindri- 
sehen Eiseuhaube bedeckt, über Welche man das Kopfstüek 
des Eisenhelndes (cap-mail, camail) herüberzog. Dieses 
umschloss mit seinem mlteren Theile das Kinn und die 
Wangen, so dass nur ein kleiner 'l'heil des Gesichts frei 
blieb, den man auch Wohl noch dmch ein von der Eisen- 
haube heruntergehendes Nasenstüek (nasalei) besser zu 
schützen suchte. Das Schwert wurde anfangs noch unter 
dem Panzerhemde umgeschnallt, so dass nur der Griff durch 
eine Oelfilung desselben hervortrat. Der Schild war rund 
und wurde ausserhalb des Kampfes an einem Riemen auf 
dem Rücken getragen. Erst durch die Kreuzzüge und nach 
dem Beispiele von Griechen und Arabern kamen Verfeine- 
rungen auf, namentlich das Oberkleid (hoqueton, wie man 
vermuthet nach dem Griechischen ö 1111511), das, bald län- 
ger, bald kürzer, bald von leichterem Stoffe, bald wattirt, 
vom Degengurte und von einem besonderen Gürtel über den
	        
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