Elfenbeinreliefs.
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eines Evangeliariums der Pariser Bibliothek in), aus Ita-
lien zu stammen. Diese Vorbilder fanden dann aber in
unseren Klöstern Nachahmung, wie dies zahlreiche, ohne
Zweifel hier gearbeitete Reliefs beweisen, die, wenn
auch mit Einmischung einheimischer Motive, doch im We-
sentlichen "byzantinisirend sind. Dahin gehören, ausser dem
bereits oben erwähnten Diptychon Ottois II. im Hotel Cluny
in Paris, das dem berühmten Tutilo 912) zugeschrie-
bene Relief in St. Gallen M1), das an dem. ebenfalls er-
wähnten Codex aus Echternach befindliche in Gotha, dann
mehrere aus der Zeit Heinrichs II. in München wer) und
Bamberg, und endlich ein, durch seinen reichen Inhalt in-
teressantes, mit dem Bildnisse der Aebtissin Theophanu
(um 1051] versehenes im Schatze der Stiftskirche zu Es-
sen, und viele andere. Daneben aber bildete sich auch ein
roherer, aber HUSdTUCkSVOllGFBI' Styl, von dem z. B. die
Arbeiten an einem der Zeit Heinrichs I. zugeschriebenen
Reliquienkästchen im Schatze der Schlosskirehe zu Quedlin-
burg ein grosses Relief mit der Darstellung der Hoch-
zeit zu Cana, der Vertreibung aus dem Tempel und der
Heilung des Blinden in der Universitätsbibliothek zu Würz-
burg, ein aus dem Kloster Reichenau am Bodensee stam-
mendes, in meinem Besitz befindliches mit der Fusswa-
schung und Kreuzigung, und endlich drei Tafehi im städ-
tischen Museum zu Köln , zeugen. Die Figuren sind
SIIPPI"
Iat.
Nrn.
bis 5
Waagen ,
und
Paris,
Förstefs
Kun stges eh.
"M1 Vgl. Kugler kl. Sehr. I, S. 79, und die Abbildung bei För-
ster a. a. O. S. 6D, und bei Massmann, der Egsterstein, Taf. 2, a.
Kugler und Ranke a. a. O. S. 137.
ff) Davon die eine dia Kreuzigung darstellende bei Massmann a.
.a. 0. Taf. 2, b.