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Wandmalerei.
zunächst zwei und dreissig einzelne Gestalten, meistens
Heilige aus dem Benedictinerorden, wahrscheinlich kolossal
und zwischen den Fenstern etwa paarweise angebracht.
Darunter zehn historische Darstellungen, auf jeder Seite
fünf, vielleicht ungleicher Grösse, ohne Zweifel über den
Scheidbögexl und unter dem Fenstcrsimse. Sie gaben die
Geschichte der Jungfrau von der Verkündigung bis zum
Wiederfinden des Knaben Jesus im Tempel in neun Bildern
und endlich die Marter des heiligen Innocenz. Im Inneren des
Chors an den beiden Seitenwänden sah man zwei Reihen von
Gestalten, oben die Apostel, unten wieder zwölf mönchi-
sehe Heilige, zum Theil dieselben wie im Langhause, alle,
auch jene unteren, hingewentlet nach der Concha, in wel-
cher die Himmelfahrt des Herrn dargestellt und durch die
zwei weissgekleideteil Männer, welche die Apostel (nach
Apostelgeschichte 1, 10) anredeten, mit den Gestalten der-
selben in Verbindung gebracht war. Darüber in der WVöl-
bung Christus auf dem Himmelsthrone Wir sehen also
eine sehr einfache lllld übersichtliche Zusammenstellung,
die sich auch durch die Bedeutung der Gegenstände an die
Architektur anschliesst; im Langhause die ausführlichere
Darstellung des einleitenden historischen Hergangs, im
Chor der höchste entscheidende Moment, zu welchem das
Hinschauen der Apostel und Heiligen auch den Augen der
Beschauer die Richtung giebt.
Wie es scheint war besonders Deutschland reich an
solchen Wandgemälden, Während sie im nördlichen Frank-
reich seltener vorkamen, vielleicht Weil der Gebrauch von
gewebten 'l'eppichen, die als kostspieliger für eine höhere
Gattung des Schmuckcs galten, vorgezogen wurde am].
ganze
Wort: Seditio ejus. Die g
a. O. I, 178.
a. a. O. p. 109 vermuthet.
4'] S0 erkläre ich das
bung wörtlich bei Fiorillo a.
Wie Emcric David
Die
Beschrei-