in
Frankreich
und
England.
483
des Festlandes in Verbindung zu setzen Hi). Dies Bestre-
ben öffnete dann auch der Kunstweise des Festlandes Ein-
gang, und wir finden nun in einem Beiledictionale, welches
sich jetzt im Besitze des Ilerzogs von Devonshire zu Chats-
worth befindet und für den Bischof Aethelwald von VVin-
ehester (970 984), einen eifrigen Anhänger Dunstan's
und Beförderer gelehrter Studien, geschrieben ist , pracht-
volle Malereien, welche neben altehristlichen Reminiseermzen
und den Spuren des irisch-angelsächsischen Styls eine
solide und feine Guaschmalerei in der Weise, wie sie sich
auf dem Festlande gebildet hatte, zeigen ab). Bald darauf
traten aber die verheerenden Dänenkriege ein, in welchen
auch die Klöster zerstört und die Mönche zerstreut wur-
den, so dass jene neue Richtung, die ohnehin mit dem
VViderstreben der angelsächsischen Geistlichkeit zu kämpfen
hatte, nicht Wurzel fassen konnte. Dies erklärt es denn,
dass später, nachdem König Cnut als alleiniger Herrscher
des Landes die Kirchen und Klöster hergestellt und reich
beschenkt hatte, und nun nach der kurzen Dauer der Dänen-
herrschaft (1016 1035] wieder angelsächsische Fürsten
den Thron bestiegen, der einheimische Geist auf's Neue
die Oberhand gewann, und sich auch bei den schwach
beginnenden literarischen und künstlerischen Bestrebungen
selbstständig und unabhängig von dem Style des Festlan-
des äusserte. Dies ergiebt sich aus einer allerdings nicht
grossen Zahl von Handschriften, deren Text ganz oder
doch in den Interlinearversionen angelsächsisch ist und von
denen nur äusserst wenige auf dem Continent anzutreffen
sind, die meisten in englischen Sammlungen, besonders im
brittischen Museum bewahrt werden Weg).
ß") Lappenberg a. a. O. S. 399 und Neander's K. G. IV, 406.
wg) Waagen K. u. K. W. in England I], 441.
s") Die von Waagen K. u. K. W. III, S. QG3 beschriehma Hand-
31 g