Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Holzarchitektur. 
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wegen haben wir nur unvollkommene Kenntniss. Die 
Kirche zu Granevolden mit niedrigen Seitenschißen, ohne 
Kreuzarme, mit einschifügem, rechtwinkelig geschlossenem 
Chor und dem Thurme vor demselben am Ostende des 
Langhauses, scheint ziemlich anspruchslos und wenig be- 
deutend i). Die Portale, rundbogig und ohne Bogenfeld, 
gleichen den einfacheren des englisch  normannischen Styles. 
Das Langhaus des Domes zu Stawanger, dem ein spät- 
gothischer Chor angefügt ist, hat gewölbte, niedrige Sei- 
tenschiße, im Mittelschiffe aber eine Holzdecke. Das Nord- 
portal zeigt schweren Rundbogenstyl, die Zickzackverzie- 
rung und einen flachen Deckgiebel 34). Die Insel M unk- 
holm im Fjord von Drontheim, ehemals ein schon im 
elften Jahrhundert gegründetes Benedictiuerkloster, jetzt 
eine Festung, soll noch eine romanische Rotunde, deren 
unteres Stockwerk auf einem Pfeiler ruht, enthalten, über 
welche indessen Näheres nicht bekannt ist M3). Diese 
Nachrichten und die noch jetzt bemerkte Seltenheit stei- 
uerner Kirchen lassen mit Sicherheit darauf schliessen, dass 
Norwegen nicht der Sitz einer blühenden architektonischen 
Schule gewesen sein kann, und die beschriebenen Bau- 
werke deuten darauf hin, (lass man sich im Wesentlichen 
dem englisch-normannischen Style anschloss. 
Interessanter, als diese Steinbauten Norwegens, sind die 
Holzkirchen  Welche sich hier im Inneren des Landes, 
a) Eine Ansicht bei Gaymard Tuf. 57, bei Minutoli Taf. VII, 
Fig. 20. Die gruppirten, fast spitzbogigen Fenster, welche der letzte 
Taf. X, Fig. 46 giebt, können wohl nur am Chorschl-usse stehen, und 
deuten auf das Ende des zwölften Jahrhunderts. 
Minutoli S. 20. 
Minutoli S. 38. 
1') Vgl. hier überall das angeführte Werk von Dahl. Ausser dela 
von Dahl publicirten und im Texte genannten Kirchen ist noch die, 
welche früher zu Wang bei Miösö in Walders bestand, und im Jahre
	        
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