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Norwegen;
Faqade des Südkreuzes ist ohne Portal und durch drei
starke von eingeblendeten Säulchen verzierte Lisenen in zwei
grosse Arcaden getheilt, in welchen je ein Fenster steht.
Diese [Venster und die jene Lisenen verbirldeilden Bögen
sind halbkreisförmig und mit Zickzack versehen. Das
nördliche Kreuz hat dagegen ein rundbogiges Portal mit
Vorhalle, und (larüber bis zum Giebel Arcadenreihen, in
denen der Spitzbogen neben einigen Rundbögen vorherrscht.
Die Seitenwände der Kreuzarme sind in gleicher Weise,
wie jene Südfagzarle, mit grossen, auf den Ecksäulchen der
Lisenen ruhenden Bögen und Fenstern ausgestattet. Im
Inneren sind beide Kreuzarme durch dreifache 'l'rilbrien be-
lebt, in welchen theils einfache, theils verbundene Säulcheil
bald mit glatten Kelchen, bald mit Blattwerk an den Ka-
pitälen, gedrückte Rundbögen tragen ä). Anscheinend wa-
ren sie nicht gewölbt, sondern mit gerader Decke versehen.
Die Arcaderlreihen am Aeusseren des Nordkreuzes, die
wiederholten 'l'ril"0rien im Inneren beider Kreuzarme erinnern
an englische Bauten aus der zweiten Hälfte des zwölften
Jahrhunderts. Auch die Details, die würfelförmjgen und
gefältelten Kapitale, die Ziekzackverzierung, die 'l'hier- und
Menschenköpte, welche als Consolen (lienen, die Anord-
nung der Fenster und besonders das Portal im Nordkreuze
erinnern lebhaft an englische Bauten des späteren norman-
nischen Styls Es ist daher nicht zu bezweifeln dem),
1') Leider giebt das Werk von Minutoli gerade von diesem älteren
Theile der Kirche nur kleine, ungenügende Aussensichten und wenige
Details. 'l'af. VII, Fig. 2, Ö, 8, 12, 13, 15. Auch die Beschreibung
(S. 15, 16, 20] ersetzt diesen Mangel nicht. Eine aber auch archi-
tektonisch nicht völlig genügende Ansicht des Inneren ist in dem an-
geführten Werke von Gaymard gegeben.
v. Minutoli, S. 20, zählt eine Reihe englischer Bauten auf,
die er damit in Vergleichung bringt.
Der Grund der entgegengesetzten Annahme bei Minutoli
scheint in der That in nichts Anderem zu bestehen, als dass er den