Der
Dom
Zll
Drontheim.
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auch dafür, dass der Schrein des h. Olaf in diesem neuen
Dome an seiner früheren Begräbnissstelle stehe, hat mit-
hin auch die ein Jahrhundert früher durch Olaf Kyrre an
derselben Stelle gebaute 'l'rinitatiskirche durch seinen Bau
ersetzt Was aus der von Olaf dem Heiligen selbst er-
bauten Clemenskirche geworden, wird von den älteren Be-
richterstattern nicht gesagt, die neueren Beschreiber haben
daher vermuthet M), dass sie noch jetzt und zwar in der
erwähnten kleinen Kapelle neben der Kirche erhalten sei.
Sie bezeichnen diese daher als Clemenskirche und sehen
in ihr einen Bau aus der Frühzeit des elften Jahrhunderts.
Allein die Clemenskirche des h. Olaf war ohne Zweifel,
wie der Königsbau, zu dem sie gehörte, von Holz, und
die jetzige steinerne Kirche könnte daher nur aus einer
späteren, aber dem Bau des Eystein vorangegangenen Er-
neuerung derselben stammen, was auch völlig wahrschein-
lich ist. Sie ist nämlich zwar, wahrscheinlich im vierzehn-
ten Jahrhundert, im Inneren mit einer zierlichen spitzbogi-
gen Säulenstellung und im Aeusseren mit einigen Strebe-
pfeileru versehen, übrigens aber ein länglicher, einschiffiger
Raum , mit halbkreisförmiger Apsis, dessen Mauer ohne
Lisenen, bloss dru-ch einen, schon ziemlich fein prolilirten
Ruudbogenfries bekrönt ist Mit), und entspricht daher sehr
wohl den Formen, welche im Anfange des zwölften Jahr-
hunderts im ganzen Abendlaude herrschten.
Die beiden Kreuzarme des Doms sind verschieden. Die
s] Jenes
Minutoli S.
bei
grgiebt sich aus der oben angeführten, dieses aus der
35 in der Note abgedruckten Stelle des Snorro Sturleson.
v. Minutoli S. 14. "Nach Schwach stand diese (von Olaf d.
H. gebaute) Olemenskirche an derselben Stelle, wo sich noch gegen-
wärtig eine kleine Kirche unter dem Namen des Kapitels befin-
det." Der Vermuthnng Schwach's scheint mithin nicht einmal eine ältere
Tradition zum Grunde zu liegen.
nutoli
Min
Taf.
Fig-
VII 1
Taf.