Früheste
Kirchenbauten.
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herigen Drontheim, seiner Residenz, errichteten die Gilden-
brüder eine steinerne St. Margarethenkirche
Hier, in Drontheim, entstand aber auch ein auch für
die Baugeschichte wichtiges Nationalheiligthum. Auf der
Grabstätte des inzwischen heilig gesprochenen Olaf II.,
uufern der von ihm selbst errichteten St. Clemenskirche,
entsprang eine Quelle, welche wunderbare Heilungen be-
wirkte und zu der die Andächtigen wallfahrteten. Schon
Harald I-Iarderaade hatte um 1050 nahe dabei eine zweite,
geräumige und steinerne Kirche gebaut und der h. Jung-
frau gewidmet kg), Olaf IV. erbaute nun auf der Grab-
stelle selbst eine kleinere Kirche unter dem Namen der
heiligen Dreieinigkeit, ebenfalls in Stein. An der
dieser Kirchen ist dann im zwölften Jahrhundert der
Stelle
D 0m
zu Drontheim, das bedeutendste und zugleich das uns
am Genauesten bekannte iämk) kirchliche Gebäude Norwe-
gens entstanden. Er ist vielfach von Feuersbrünsten und
Kriegen heimgesucht und in einem Zustande des Verfalls;
das jetzt unbedeckte Langhaus dient als Begräbnissplatz,
der Chor , durch hölzerne Blinbauten entstellt, genügt den
gottesdienstlichen Bedürfnissen. Indessen ist das Wesent-
liche des Baues noch grösstentheils zu erkennen und sehr
merkwürdig Der Dom hat Kreuzgestall, auf der West-
4') Dahlmann a. a. O. II, 134-.
H) Dass die Kirche des Harald von Stein war, scheint durch
die von Minutoli a. a. O. S. 29 ausführlich besprochene Stelle des
Snorro Sturleson erwiesen. Dieser sagt nämlich bei Erwähnung ihres
theilweisen Abbrechens unter Erzbischof Eystein nach der lateinischen
Uebersetzung: Ampla erat aedes, calce adeo coagmentata, ut vix solvi
posset et destrni, quo tempore dirui jussit Eysteinus Archiepiscopus.
der) Ausser den ausführlichen und schönen Zeichnungen bei Minu-
toli sind auch mehrere Blätter in dem angegebenen Reisewerke von
Gaymard dem Dome gewidmet.
1') Wenn auch nicht von der entscheidenden Wichtigkeit, die
Herr v. Minutoli in dem angegebenen Werke ihm beilegt, indem er in