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Schweden.
lisch-normanrlischen Styl geben, so finden wir denselben
in entschiedener und glänzender Ausführung in der St.
Magnuskirche zu Kirkwall auf den Orkneys-Insehl,
Welche damals der Sitz norwegischer Ansiedler waren. Die
Kirche hat eine bedeutende Ausdehnung, eine Länge von
230, die Breite und die ihr gleiche Höhe des Mittelschiffs
von 55 Fuss. Der Chor ist gerade geschlossen, das Mittel-
schiff von den uns bekannten schweren Rundsäilleil begränzt.
Die massigen Würfelkapitäle, die Muster, mit welchen die
Archivolten verziert sind, die Anordnung der Gallerien mit
ihren den Scheidbögcn gleichen Oeffnungeil, die Fenster-
form und die Lisenen und Wandfelder des Aeusseren, alles
gleicht völlig den Kirchen normannischen Styls in England.
Der Bau wurde durch den Jarl Ragewald im Jahre 1137
begonnen, scheint aber grösstentheils etwas später, etwa
in der zweiten Ilältte desselben Jahrhunderts, aufgeführt
zu sein m).
Schweden 939?) wurde langsamer bekehrt, noch im
zwölften Jahrhundert machten sich heidnische Reactionen
geltend. Bis zu den Tagen Erichs des Ileiligen (1155)
gab es in der Gegend von Upsala weder Priester noch eine
fertig gebaute Kirche, erst Erich ordnete dort Kleriker an,
um dem Gottesdienste vorzustellen äiidr). Daher sind denn
auch ältere Kirchenbaulen hier noch seltener und noch weni-
ger
bedeutend.
Dass
der
sog.
Odinstcnnpel
bei
Upsala,
ein
1') Worsaae,
1852, S. 165. Taf
die Dänen
II und III,
und
Nro.
Nordmänner
25 27.
Englan
Leipzig
H") Quelle für die schwedischen Alterthümer sind noch jetzt die
im vorigen-Jahrhunderte herausgegebenen „Monumenta Uplandica" und
die "Sueeia antiqua et hodierna", aus welcher Agincourt, Tab. XLIII
und Minutoli a. a. O. S. 11 und Taf. I und X ihre Nachrichten und
die allerdings keinesweges den heutigen Anforderungen genügenden
Zeichnungen der unten genannten Monumente entnommen haben.
(ieijer
Ges chichte
Schweden
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