Dom
Zll
Roeskild
und
Lund.
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schiffen durch wechselnde Pfeiler und Säulen geschieden,
mit quadraten Gewölben versehen, unter denen je zwei
rundbogige Fenster stehen, das Kreuzschiff ohne Seiten-
schiffe, die halbkreisförmige Chornische von der Breite des
Mittelschiffs. Diese ist äusserlich sehr reich ausgestattet,
unten Lisenen, dann drei grosse rundbogige und mit Säulen
verzierte Fenster, welche durch vier gleichgrosse blinde
Arcaden verbunden sind, dann über einem Rundbogen-
friese eine offene Zwerggallerie Die Kapitäle sind
theils reine Würfelknäufe, theils nach der in Deutschland
üblichen Weise mit Blattwerk würfelförmig ausladend. Die
Basis ist ohne Eckblatt. Bemerkenswerth ist, dass im
Inneren die. beiden Scheidbögen, welche jede Säule mit den
beiden nächsten Pfeilern verbinden, durch einen grösseren
von Pfeiler zu Pfeiler gezogenen Bogen bedeckt sind, also
mit jener sehr organischen Anordnung, die wir an mehre-
ren Kirchen in Sachsen und anderen Gegenden Deutsch-
lands kennen gelernt haben. Die Fenster der Seitenschiife
und des Kreuzes sind lancetförmig, diese gruppenweise zu
dreien zusammengestellt. Im Necrologium des Stifts zu
Lund ist ein gewisser Donatus als Baumeister der Kirche,
indessen ohne Jahresangabe aufgeführt M1]. Die Ueberliefe-
rung nennt ihn einen Italiener 40kg); der Styl scheint eher
auf deutschen Einfluss zu deuten. Jedenfalls ist das jetzt
erhaltene Gebäude nicht das, Welches unter Knud dem Hei-
ligen im Werke war und 1123 geweihet wurde , denn
1') Eine Abbildung der Chornische und der Krypta bei Gaymard
a. a. O. Taf. 218 221, Grundriss und eine Traväe des Inneren bei
Minutoli Taf. I, Fig. 15 und Taf. X, Fig. 28. Näheres daselbst S. 59.
„Donatus architcctus magister operis hujus obiit" im Necro-
ligium Lundense bei Langebek III, 461.
So Dahlmann I, 196 und Minutoli S. 36, beide ohne ihre
Quelle anzugeben.
f) Leitfaden zur nordischen Alterthumskunde, Kopenhagen 1837,
S. 74.