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Dännemark.
Jahre 1128 bemerkten die Begleiter des Bischofs Otto von
Bamberg auf seiner Missionsreise in Dännemark, dass die
Städte und Burgen nur durch hölzerne Mauern geschützt
seien Indessen hatte schon der erwähnte, später heilig
gesprochene König Knud IV. (1080 1086) die Freude,
dass unter seiner Regierung der Dom zu Roeskild in
Seeland in Steinen vollendet 49k), der zu Lund Wenigstens
begonnen wurde. Beide Kirchen, noch jetzt die bedeutend-
sten dieser Gegenden, besitzen wir indessen nicht mehr in
ihrer ursprünglichen Gestalt. Der Dom zu Roeskild, wie
er jetzt erscheint, gleicht im Wesentlichen dem Dome zu
Braunschweig und dem demselben nachgebildeten Dome zu
Ratzeburg, nur dass die Gewölbe, vielleicht bei einem Ver-
schönerungsbau das Jahr 1300, vielleicht nach dem
Brande vom Jahre 1443 88k], erneuert sind. Er wird da-
her jedenfalls später als die deutsche Kirche, vielleicht erst
im Airfange des dreizehnten Jahrhunderts entstanden sein.
Namentlich deutet auf diese spätere Zeit der Chor, welcher
abweichend von seinem deutschen Vorbilde, einen Umgang
Wenn auch ohne Kapellenkranz, mit Strebepfeilern und mit
eleganten Gruppen von je drei rumlbogigen Fenstern hat
Der Dom zu Lund, der, obgleich auf dem Festlande des
heutigen Schweden gelegen, der Sitz des Erzbischofs von
Dännemark wurde, scheint in der That ein ausgezeichnetes
Gebäude. Das Langhaus ist von den niechigen Seiten-
1'] Vgl. den Auszug aus Otto's Lebensbeschreibung von Sefried
bei Langebek a. a. O. IV, 216.
Nach Aelnoth, dem fast gleichzeitigen Ilebensbeschreiber Knud's
des Heiligen, war die Roeskilder Kirche von dem Bischof Suegno
(1- 1074) insigni lapideo tabulatu gebaut. Langebek a. a. O. III, 338.
Vgl. auch Dahlmann a. a. O. S. 196.
wir) Vgl. über beide die bei Fiorillo II, 142 citirten Stellen.
Nach einer mir vorliegenden lithographischen von Hausen ge-
zeichneten Abbildung. Nach Minutoli a. a. O. S. 39 und 59 sollen
auch schon spitzbogige Fenster am Dome sein.