Dännemark.
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Swein Gabelbart zur Eroberung von England auszog, als
sehr glänzend. Die Schiffe Waren bemalt, mit Gold und
Silber verziert, mit einem Thurme versehen; die Wahr-
zeichen der Anführer, Thiere oder Menschengestalten,
prunkten daran in glänzendem Metall Swein war
Heide geblieben, sein Sohn Knud der Grosse, der Besieger
von England (1014 1035), wandte sich wieder dem
Christenthume zu und begünstigte es in seiner I-leimath.
Er gründete mehrere Kirchen in Dännemark, wie es scheint
auch steinerne, denn er sandte Steine und Ziegel zu diesem
Zwecke aus England; man zeigte" noch später die Kirche
zu Hollingstede als von solchen Steinen errichtet 40k]. Auch
soll ein englischer Meister, Karl, dem Bau der Förlums-
kirche im Amte Mariager vorgestanden haben setzt). Indessen
war ohne Zweifel Holz noch lange das vorherrschende
Material; wie alle seefahrenden Völker werden auch die
Dänen eine Vorliebe für dasselbe gehabt haben. Knuds
eigene Kirchenbauterl in England waren, wie schon oben
erwähnt, hölzerne, und selbst die Wände der Königsburgen
in Dänuemark und Norwegen bestanden nur aus grossen,
äusserlich durch einen Theeranstrich geschützten, innerlich
durch bunte 'l'eppiche verdeckten Baumstämmen, deren
Lücken mit Moos verstopft waren Noch im Jahre
1086 war die Kirche der Königsburg zu Odense, in wel-
cher Knud der Heilige den Tod fand, von Holz und im
F) Dahlmann a. a. O. S. 97.
H) Fiorillo, e. d. z. K. in 1). 11, 137.
i'd) Münter, Kirchengeschichte Dännemarks I, 414.
Dahlrnailn a. a. O. II, 124.
Nach Saxo hatte sie ligneos parietes und nach der Knytlinga
Saga war die Kirche Magnum ligneum templum pluribus et xnagnis
vitreis fenestris instructurn. Vgl. die Stellen bei Langebek, Scr. rer.
Dan. III, 365 in der Note. Auch das Glas war also noch eine Selten-
heit, da es besonders erwähnt wurde.