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Irland.
In allen anderen Bauten nähert sich der Styl schon
mehr dem englisch-normannischen. Die Thürpfosten sind
jetzt senkrecht, die Kapitäle würfelartig oder gefiltelt, die
Archivolten mit Höhlungen und Rundstäbeil tiefer geglie-
dert. Nur die Basis nimmt noch nicht die gewöhnliche
romanische Gestalt an, sie ist bald kugelförmig, bald in
Gestalt einer Schlange ausgemeisselt, bald wie ein umge-
kehrtes gefälteltes Kapitäl oder in_ anderen willkürlichen
und phantastischen Formen gebildet. Ausser dem Zickzack
ist jetzt das Strickornament angewendet, doch sind auch
noch die grottesken Köpfe und besonders die Bandver-
schlingungen, welche letzten der englischen Architektur
ganz fremd sind, besonders beliebt. Eine zweite Kirche
zu Glendalough, und die Kirchen zu Clonmacnoise,
Killaloe, Inishcaltra und Freshford geben Beispiele
für diese weitere Stufe de]. Ueberwiegend ist die norman-
nische Form in der Kirche auf dem Felsen, Cashel, Cor-
mac's Kapelle genannt, welche im Jahre 1134 geweiht ist.
Hier haben die Portale Bogenfelder mit freilich sehr roh
gemeisselten Thieren M), die Wände im Aeusseren und
Inneren Arcadenreihexl. Im Inneren ist die Ostwand des
Chores
durch
eine
Arcatur
kleinen freistehenden Säulen
VOll
geschmückt ,
Welche ,
soviel
wir
wissen ,
bisher
noch
nicht
oder jedenfalls
an deuten.
eine
sehr
unbedeutende
und
gleichgültige
Verzierung
a") Petrie a. a. O. S. 257 282. Die Kirche zu Freshford hat
eine irische Inschrift, in welcher der Erbauer genannt ist, dessen
Lebenszeit Petrie um 1087 annimmt. Da seine Annahme sich aber
bloss auf Namensgleichheit stützt, und die Namen, wie er selbst zu-
giebt, sich oft wiederholen, so ist der Beweis sehr unsicher. Die For-
men erinnern an englische Architektur aus der Mitte des zwölften
Jahrhunderts.
H) Das eine Portal zeigt
zweite einen Löwen, auf den ein
285 ff., besonders 292.
entstelltes Lamm, das
Pfeil richtet. Petrie S.
ein überaus
Centaur den