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Irland.
einstimmen. Sie bestehen nämlich aus grossen, polygo-
nalen und unregelmässigen Blöcken ohne Mörtel, deren
Lücken mit kleinen Steinen ausgefüllt sind, sie enthalten,
wie in jener Stelle der Biographie des heiligen Cuthbert
bemerkt wird, zum Theil Steine von der Grösse, dass sie
zu heben die Kraft von vier Männern erfordert haben muss.
Sie bilden sämmtlich ein einfaches Parallelogramm, dem
jedoch zuweilen ein kleineres Rechteck als Chor angefügt
ist, und sind von geringer Dimension, höchstens 60 Fuss
lang, Welches Maass St. Patricius einem bekehrten Fürsten
ausdrücklich vorschrieb. Nur von der Kathedrale von
Armagh wird berichtet, dass sie eine Länge von 140
Fuss gehabt habe. Mit den cyklopischen Bauten des Sü-
dens haben sie, ausser dem Mauerwerke, auch manches
Andere gemein. Zunächst fehlt in den anscheinend älteren
Ueberresten die Kenntniss des Keilschnittes; der Haupt-
theil der Kirche ist stets auf gerade Bedeckung berechnet,
der Chor ist manchmal gewölbt, jedoch nur durch zurück-
tretende Steinlagen. Ein Beispiel dieser Art ist die kleine
Kapelle zu Gallerus, deren schmale Wände auf der Ost-
und Westseite senkrecht, deren Seitenwände aber vom Boden
auf gegen einander geneigt sind, so dass sie eine Art von
spitzem Tonnengewölbe mit 16 Fuss Scheitelhöhe darstel-
len Mit Recht vergleicht man sie mit dem Schatzhause
des Atreus. Die Eingangsthür auf der westlichen Seite
besteht, wie in altgriechischen Bauten, aus schrägen, durch
wenige an den Ecken behauene Blöcke gebildeten Seiten-
wänden und einem mächtigen Steine als Deckplatte, alles
unverziert, oder doch höchstens mit einem, in einen Kreis
eingezeichneten Kreuze auf dem Decksteine. Die Fenster
sind klein, nur nach aussen erweitert, oben bald durch
einen Stein rechtwinkelig gedeckt, bald durch zwei, Welche
Petrie
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