Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Irland. 
suchung der Details, namentlich der Profiljruilg der Scheid- 
bögen und der künstlichen Ueberwölbung der Seitenschiffe 
findet, nicht früher, als um die Mitte des zwölften Jahr- 
hunderts entstanden sein kann. Allerdings trägt zu ihrem 
alterthümlichen Aussehen auch das Missverhältniss bei, in 
welchem die spröden Formen dieses Styles, die blockar- 
tigen Würfelkapitäle und die schweren Bundsäulen zu der 
Aufgabe eines Rundbaues standen. Hieraus erklärt sich 
auch, weshalb diese Form, die in sächsischer Zeit schon in 
England angewendet war i), während der Herrschaft des 
normannischen Styles so selten wurde, dass die englischen 
Antiquare, trotz des Interesses, das ihnen diese Seltenheit 
einflösst, nur zwei normannische Rundkirchen aufgefunden 
haben, von denen nur die zu Cambridge noch in diese 
Epoche, die zweite aber, St. Sepulchre zu Northampton, 
schon, ebenso wie einige Bauten dieser Art im gothischen 
Style, der folgenden Epoche angehört  
Irland. 
Die normannisch  englische Architektur unterscheidet 
sich , wie wir gesehen haben, in mehrfacher Hinsicht von 
den gleichzeitigen Bauten der anderen Länder. Einige die- 
ser Eigenthümlichkeiten lassen sich schon aus der geogra- 
phischen Lage des nordischen, von den Sitzen römischer 
Kultur entfernten Landes , und aus den Verhältnissen, 
welche sich nach der Eroberung bildeten, erklären. An- 
dere aber deuten auf eine ungewöhnliche Geschmacksrich- 
tung oder auf ältere Traditionen. Wir werden dadurch auf 
f) Bischof Wilfried hatte im siebenten Jahrhundert eine Rotunde 
zu Hexham errichtet (Glossary, Vol. III, ad ann. 674, nach Act. SS. 
Benedict. V01. I, p. 210).   
H) Vgl. Britton, Arch. Aut. V01. I, p. 38, und V01. III in fine.
	        
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