Aufkommen
zierlicherer
Formen.
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selbst sogleich wieder durch Brand beschädigt wurde, und
mithin ihre Decoration einer etwas späteren Zeit verdankt,
muss hieher gezählt werden. Sie hat allerdings beschränkte
Dimensionen, eine lichte Breite des Mittelschiffes von nur
27 englische Fuss, mässige Höhe, und ist jetzt durch ein
grosses, später eingebrochenes Fenster hell beleuchtet.
Aber auch ehe dieses da war, musste der zierliche Wechsel
der Säulenstellung an den Pfeilern, die durchgeführte Aus-
stattung der Bögen mit Zickzack oder diamantirten Streifen,
das leicht gehaltene Triforium, und besonders die sauber
ausgeführte, wechselnde Ausstattung der Bogenfelder des-
selben mit Rauten, Sternen, Schuppen oder verbundenen
Kreisen, einen freundlichen Eindruck machen, der mehr an
die Heiterkeit eines ländlichen Festes, als an den trüben,
nordischen Ernst der anderen Kathedralen erinnert. Die
Fagaden einiger kleineren Kirchen scheinen sogar auf den
ersten Blick eine Aehrxlichkeit mit gewissen italienischen
Bauten , namentlich von Lucca und Pisa, zu haben , die
aber nur durch das V orherrschcn der Horizontallinie und
die Häufung von Arcadenreihen hervorgebracht wird, und
bei der näheren Betrachtung der Details "verschwindet. VVir
sehen darin, wie leicht eine decorative Richtung zu ganz
entgegengesetzten Wirkungen gelangt, und finden hier die
ersten Spuren einer Umwandlung, die in der folgenden
Epoche eintrat.
In der gegenwärtigen bilden diese heiteren Formen noch
die Ausnahme, der Ausdruck des Schwerfälligen und Trü-
ben blieb vorherrschend. Dies beweist unter anderen die
Rundkirche St. Sepulchre zu Cambridge, die Wegen
ihrer plumpen Rmldsäulen und Kapitäle, wegen des wilden
Ausdrucks der roh gearbeiteten Köpfe, die als Kragstehre
dienen, und wegen ihrer gedrückten Verhältnisse sehr alter-
thümlich erscheint, aber doch, wie man bei näherer Unter-