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Englisch -xl0rmannischer
Styl.
Um
dadurch
für
die
bedeutende
Zahl
der
Mönche
Raum zu
gewinnen. Man hat berechnet, dass unter vierzehn Kirchen
der früheren Zeit nur drei eine Chorlänge von zwei, eben
so viel eine von drei, acht aber eine von vier oder fünf
Arcaden erhalten hatten Bald reichte aber dies für die
Kathedralen, wo Chorllerren und Mönche gesonderte Plätze
brauchten, nicht mehr aus. Man vergrösserte daher die
Chöre noch bedeutend mehr, und gab ilnien als Erweite-
rung ein zweites Kreuzschiff. Die erste Anlage dieser Art,
von der wir wissen, ist jener schon erwähnte Chor, den
der Prior Ernulf um 1096 der von Lanfranc erbauten Ka-
thedrale von Canterbury hinzufügte. Hier erhielt der Chor,
die Apsis mit ihrem Umgange ungerechnet, schon neun
Pfeiler auf jeder Seite, und dabei ein zweites Kreuzschiß im).
Durch diese grosse Länge und besonders durch die Wie-
derholung des KreuzschiITes War aber die einfache Kreuz-
form und die rhytlnnische Beziehung der Theile zerstört;
das Ganze der Kirche war weniger übersichtlich. Dies
brachte denn auch eine Weitere, noch wichtigere Aenderung
hervor; man gab allmählig die Rundung der Chornische
auf, und schloss das Gebäude lin Osten wie in Westen
mit einer geraden Wand. Wo dies zuerst geschehen,
können wir nicht angeben; die meisten grösseren norman-
nischen Bauten, wo der alte Chor oder doch die zu dem-
selben gehörige Krypta noch erhalten sind, die Kathedralen
von Norwieh, Peterborough, Gloucester, Worcester, und
die Abteikirchen von St. Bartholomeivs the great in Lon-
ulon und von 'l'ewkesbury lassen eine runde Uhornische
ß) Willis in
Canterbury, S. 67.
d cm
angeführten
Werke
über
die
Kathedrale
VOTI
M) Die Beschreibung
richt (bei Twisden, Script.
Willis a. a. O. S. 38.
giebt Gervasius in seinem erwähnten Be-
rer. Angl. p. 1289 eine Zeichnung